Montag, 30. Juni 2008

Chilling at the DMV

Frei übersetzt: abhängen auf der Zulassungsstelle

Wir haben heute, pünktlich zum Abgabetermin unseres Mietwagen, tatsächlich ein Auto gekauft, zugelassen und versichert. Hier das "Schmuckstück":



Eigentlich wollte ich nen riesigen, brüllenden Truck, aber die Vernunft (Christine) hat gesiegt. Also haben wir jetzt diesen Benzinschoner. Naja ist schon in Ordnung. Ich hab den Besitzer auf $2600 runtergehandelt, dafür mussten wir aber gleich die Reifen wechseln, weil da schon teilweise die Fasern rausgehangen haben. Außerdem funktioniert ausgerechnet das Fahrerfenster nicht (also erst mal keine Drive-Ins).

Der (nettte) Vorbesitzer ist dann mit uns zum DMV gefahren, wo wir geschlagene eineinhalb Stunden warten mussten. Praktisch war, dass er erst mal seine Versicherung laufen hat lassen, so dass wir erst danach zu unserer Versicherung (AAA) gehen mussten.

Beim Warten auf den Reifenwechsel waren wir dann das erste mal Hawaiianisch essen, naja also fast-food-hawaiianisch. Ich fands leicht eklig, aber das hätten wir uns eigentlich schon denken können, als der Mann an der Kasse seine Fingernägel mit ner Riesenschere geschnitten hat, während wir versucht haben was essbares auf der Karte zu finden.

Als wir dann den Mietwagen zurückgegeben haben waren die Bediensteten völlig außer Häuschen, weil se nicht wussten, dass es Ford Escort Kombis gibt. Die standen alle um den Wagen rum...seltsam.

Und auf dem Rückweg haben wir noch dieses schöne Foto gemacht, das mal wieder zeigt, wie bergig San Diego sein kann:



Was ich noch garnicht erwähnt hab, weil es einem irgendwie garnicht auffällt: das Wetter hier ist perfekt! Nie zu kalt oder zu heiss und keine Spur von Regen oder dicken Wolken :). 22 Grad Celsius klingt fast kühl, aber dafür ist die Sonne hier viel stärker. Es ist wirklich angenehm. Der Wind ist auch genau richtig und kühlt einen sanft ab, wenn es mal zu heiss werden könnte. So kanns bleiben!

Sonntag, 29. Juni 2008

Hiking am Meer

Heute vormittag haben wir mal einen kurzen Wandertrip gemacht. Nur 5-10 Autominuten entfernt von uns ist ein hübsches kleines Naturschutzgebiet namens Torrey Pines State Reserve. Der Rundweg war ganz hübsch und hat für nen 1,5 Stunden lauf doch recht viel Abwechslung. Wieder mal typisch war, dass wir Schiss vor Klapperschlangen hatten, weil ein Schild am Anfang davor gewarnt hat. Es haben überall Zikaden geklappert und wir wissen ja garnet, wie ne Rattlesnake in natura "rattelt". Das hat etwas Spannung geliefert...

Hier ein paar Eindrücke:





Am Strand unten haben wir noch nen irgendwie lustigen Vogel gesehn, der sich sein Futter aus den auslaufenden Wellen geschnappt hat. Leider sind die gelben Füße nicht drauf:


Leider waren insgesamt 3 Wege mit solchen Schildern ausgestattet:

Da müssen wir wohl wann anders noch mal vorbeikommen...
Die letzten 200 Meter sind wir etwas (viel) schneller gegangen, nachdem Christine aufgefallen ist, dass das EM-Finale schon längst angefangen haben müsste.

Später sind wir noch fast nem Craigslist-Betrüger auf den Leim gegangen, der ein sehr günstiges Auto angeboten hat. Zum Glück sind wir nicht (so) leichtgläubig...

Samstag, 28. Juni 2008

Produkte aus dem Heimatland

Ja, es gibt hier tatsächlich Produkte aus Deutschland zu kaufen:
1. Brot:
Im gutsortierten (Öko-)Supermarkt gibt es mindestens ein Brot nach deutscher Backart. Kostet dann allerdings mal mindestens 4$ - aber generell ist in diesen Läden ja alles teuerer. Am lustigsten fand ich ein "Schwarzwald Bread", das ich in nem Laden gesehen hab. Gibts sowas in Deutschland?
2. Zeitschriften:
Wir leben ja direkt neben ner Mall (man hört je nach Windrichtung die Smooth-Jazz-Musik bis hierher) und dort gibt es auch nen Magazinstand, der unter anderem deutsche Zeitschriften hat (ca 10 Stück). Allerdings kostet der Spiegel erschreckende 9$!
3. Nutella:
Ich bin ja zugegenermaßen Nutellasüchtig. Leider werd ich mich hier aber etwas zurückhalten müssen. Es gibt zwar in jedem zweiten Supermarkt Nutella, aber in nem kleineren Glas (aus Plastik) und für bis zu 4,19 $. Also entweder weniger draufschmieren, oder auf Erdnussbutter umsteigen *meh*
4. Autos:
Ja, die gibt es natürlich massig. BMW und Mercedes sieht man hier ständig. Auch einige Volkswagen. Wobei der New-Beetle hier immer noch etwas wie ein Fremdkörper zwischen den ganzen Monster-Pickups aussieht. Btw. ich hätte wirklich gern so ein Teil. Extrem hoch, groß und laut (hören sich ungefähr so an wie 2 Chopper) - aber eine Tankfüllung Super (unseres Miet-Jeep) kostet jetzt auch schon 70$! Über die Kosten der deutschen Autos kann ich nix sagen..wir orienteren uns eher in richtung Japaner.

Die Freuden des Gebrauchtkaufs

Heute haben wir den US-Gebrauchtkauf-Crashkurs gemacht.
Es fing an mit dem sogenannten
- Garage Sale bzw. Yard Sale
Wer es nicht aus Filmen oder Serien kennt: hierbei stellen Leute meist ein Wochenende lang ihre überflüssigen Sachen auf den Vorstadt-Vorgarten und warten auf Kundschaft. Die wird mit Anzeigen in Craigslist oder Pappschildern angelockt. Das Kundenerlebnis ist dann also so eine Art Flohmarkt-Schnitzeljagd. Christine hat zB 10 Bücher für 2,50 $ gekauft. Das is ja wohl kaum zu schlagen... Außerdem haben wir zB nen Locher geholt: ein quietschendes Monsterteil, das so hoch wie ne komplette Seite ist und 7 Löcher reinhaut. Dabei haben die Ordner nur 3 Löcher - seltsam.

Danach ging es dann zu
- Kobe's Swap Meet
Das ist jetzt ein richtiger Flohmarkt, aber leider mit Neuwarenhändlern in der Überzahl. Blöderweise haben wir uns nicht eingecremt und ich kann jetzt meinen ersten leichten San Diego Sonnenbrand geniessen. Gekauft haben wir nur ein paar Dollar-Gegenstände.

Zum Abschluss guckten wir uns ein
- Auto aus ner Craigslist-Anzeige an.
Hier waren wir etwas unvorsichtig und haben uns in eine Gegend gewagt, die man hier eher meiden sollte: National City. Das ist sowas wie das Ghetto von San Diego. Sieht eigentlich gar nicht schlimm aus, aber man erkennt es dann doch 1. an den Bail-Agenturen (Kaution um aus dem Knast zu kommen), 2. den Leuten, die an allen Straßenecken auf etwas zu warten scheinen und 3. am erhöhten Polizeiaufgebot (innerhalb von 200 Metern standen 2 Autos am Straßenrand, die von den Bullen angehalten wurden). Naja das Auto war dann doch etwas "zu gut fotografiert" und wir haben abgewunken. Dann geben wir doch lieber etwas mehr als 1600 $ aus :).

Achja, eins hab ich noch vergessen:
Thrift Stores
Wir waren zwar nur in einem, aber ich denke, die sind alle eklig.
Stellt euch einfach vor, jemand sammelt den ganzen Müll vom Sperrmüll auf und versucht ihn in nem Non-Profit Second-Hand-Laden zu verkaufen. Wir sind fast auf der Schwelle umgedreht...dann doch lieber IKEA!

Freitag, 27. Juni 2008

Sonnenuntergang am Strand

Wir waren gerade mal spontan am Strand, um unseren ersten Sonnenuntergang hier zu erleben. Hier ein paar Eindrücke:






Das ist übrigens der sogenannte Black's Beach, der als Nudistenstrand bekannt ist. Wir haben leider/zum Glück keine Nackedeis gesehn. Dafür einen, der direkt an der Klippe Tai-Chi gemacht hat (ich könnt mich da net entspanne, so abgefressen wie die Klippe aussieht):



Das Hochkraxeln hat mich dann doch zum Schwitzen gebracht - das nächste mal fahren wir an nen ebenen Strand. Sind ja nur 10 Autominuten mehr :).

Noch ein paar Bilder

Hier noch ein paar Fotos von gestern.

Das ist unser Balkon (rechts) und die Eingangstür (links):


Und dieser Pfad ist hinter unserer Anlage (allerdings nicht sehr lang):


Wenn man ein Stücken weiter läuft, kommt man in diesen Canyon (das ist mitten in der Stadt!):


Und hier noch unser Pool (hab noch nie jemand drin gesehen):


Grad kochen wir lecker Scholle mit Kartoffeln und Salat aus dem (riesen) Öko-Markt...

Heute bei AT&T

Also das mit dem Kundenservice-Paradies in den USA halte ich für übertrieben, oder zumindest verallgemeinert. Waren heut bei AT&T im Laden, um Telefon und Internet zu bekommen. Fand schon mal witzig, wie das abläuft, wenn ein neuer Kunde in den Laden kommt. Ein Mitarbeiter sagt dann sofort "Welcome to AT&T", auch wenn er gerade uns bedient. Dann passiert erst mal ne Minute nichts, obwohl noch 5 freie Angestellte im Laden stehen. 3 stehen im hinteren Teil und labern und probieren Klingeltöne und 2 stehen an den Schaltern über die Computer gebeugt. Erst nach ein paar Minuten lässt sich jemand bitten... soviel zur Arbeitsmoral.
Bis wir dann entgültig fertig waren, hat es insgesamt eineinhalb Stunden gedauert!! Die meiste Zeit davon am Telefon mit der Zentrale on hold. Die können wohl die Bestellung nicht selbst abschicken und man muss es telefonisch mit der Zentrale machen. Hätte ich nicht auf ihr Gemurmel am Telefon gelauscht, hätte ich jetzt auch noch einen 40$ teureren Vertrag mit unlimitierten Anrufen in USA. Als ob ich das brauch.

Naja, wenigstens haben wir schon Montag ein home phone...

Achja und unserer Verkäufer war auch typisch: mexikanischer Herkunft, Zahnspange, schleimiger Haarschnitt für 230 $ (hat er seinem Kollegen erzählt) und vor allem der Name: JESUS ("chesuus").

Wohnungs(be)sonderheiten

Es gab hier gleich mal 3 Dinge, die wir nicht auf Anhieb gerafft haben:

1. Die Dusche:
Unsere Dusche hat einen Knauf, den man links und rechts drehen kann. Leider kommt dann noch kein Wasser raus. Wir ziehen also am Morgen nach unserem Einzug daran und nix passiert. Wir wollten nich noch stärker ziehen, weil wir dachen, wir reissen das Ding aus der Wand.
Naja wir also zur Managerin gerannt und sie gefragt, wie die Dusche angeht. Die nicht lang gefackelt und uns den mexikanischen Hausmeister geschickt. Naja und der kam, zieht kräftig an dem Knauf und das Wasser läuft "War das das Problem?" - wieder mal peinlich!! Naja, ihm hats scheinbar nix ausgemacht und er konnte dann noch schnell ein paar Schrauben anziehen.

2. Der Müllschlucker:
Unsere Spüle hat zwei Becken, eins Links mit nem Gummistopfen und eins rechts mit nem Sieb. An der Wand ist ein Schalter auf dem steht "Disposal" (oder so, bin zu faul aufzustehen und nachzugucken). Als informierter US-Besucher weiss ich natürlich, dass das Garbage Disposal eine super Erfindung ist, bei der man allen Müll gleich im Abfluss zerkleinern lassen kann. Außerdem kann man bei Unvorsicht schnell die Finger in kleine Scheibchen zerlegen lassen, während man nach seinem Ring fischt.
Naja auf jeden Fall dachte ich instinktiv, der Zerkleinerer wär links und hab mich geärgert, dass unter dem Stopfen noch mal so ein grobes Sieb ist und ich die Tomaten der Spaghettisoße mit dem Löffel durchquetschen musste.
Erst danach kam ich auf die glorreiche Idee, das Sieb im rechten Teil hochzuheben und darunter die rotierenden Klingen im klaffenden Loch zu entdecken.

3. Das TV-Kabel:
Wir haben auf Craigslist billig nen kleinen TV erstanden und ich hab gleich gefragt, ob wir das Kabel mitnehmen können. Zuhause hab ich gemerkt, dass unser Kabel, das aus der Wand hing, leider genau wie das TV-Kabel einen männlichen Anschluss hat. Also zum Elektroladen und gefragt, obs dafür ne Kupplung gibt (das Problem müsste ja scließlich jeder Ami haben). Naja, die Verkäuferin meinte, eigentlich sollte der Anschluss in der Wand weiblich sein. Also ich wieder nach Hause und geguckt, ob ich was abschrauben kann.
Die Lösung des Problems war, dass man das Kabel mit dem Anschluss komplett aus der Wand ziehen und an den TV anschließen kann. Da war ich baff - gute Erfindung!

So, ich hoffe das war jetzt net zu lang...

Ciao,
Sebastian

Donnerstag, 26. Juni 2008

Unsere neue Wohnung

So haust man (hausen wir) in San Diego, in der UTC-Region für 1200$ im Monat:
(inklusive Waschraum mit Waschmaschinen und Trocknern, Pool, Hot-Tub - außerdem waren schon drin die komplette Küche mit Mikrowelle, der riesige Schiebetürenschrank und der hässliche Deckenquirl).







Geht, oder?

Zum Glück gibt es hier auch einen IKEA - da weiss man, was man hat.
Verwirrend waren allerdings die Bettengrößen. Wir wollten eigentlich ein typisch deutsches Doppelbett, also ein Gestell mit zwei Matratzen, damit man sich nicht gegenseitig im Schlaf rumschaukelt. Tja, leider gibt es das hier (zumindest im IKEA) nicht. Es gibt einfach kein Gestell, in das zwei Matratzen passen würden. Stattdessen mussten wir uns dann mit einzelnen Gestellen rumschlagen. Blöderweise gab es Christines Matratze der Wahl auch nicht in der kleinsten Größe "Twin", so dass sie jetzt ein "Queen" Bett hat.
Hätte ich mir lieber auch gleich genommen (oder gleich ein "King"?), wenn ich gemerkt hätte, dass ein "Twin" Bett bei einem 1,95 m Kerl bedeutet, dass die Füße unten raushängen. Also hier noch ein Bild unseres Bettduos:



Bis dann,
Sebästschän

Die Trinkgeldsache

Ich muss hier ja nicht chronologisch vorgehen, oder? (Nicht antworten, war nur rhetorisch gemeint).
Also, wir sind jetzt seit Sonntag hier in Südkalifornien, also 5 Tage, und heute waren wir erst das erste mal richtig essen - also abgesehen von Fast Food.
Der Laden wurde uns empfohlen (von besagten Kollegen) und nennt sich California Pizza Kitchen.
Machen sehr leckere Pizza (für Amerikaner...).

Egal, auf jeden Fall passierte folgende Peinlichkeit: die Bedienung bringt uns die Rechnung und wir üben unser Kopfrechnen, um rauszufinden, wieviel Trinkgeld draufkommt. Dass es zwischen 15 und 20 % sein sollen, wussten wir schon. Was ich allerdings nicht wusste, oder vergessen hatte, war, (btw. warum so viele Kommatas und Klammern?) dass man sich erst das Wechselgeld geben lässt, und dann das Trinkgeld in der Rechnungsmappe lässt.
Stattdessen tat ich, was man in Deutschland tut - ich geb ihr die Mappe mit 40$ und sage "thirty-seven". Und sie darauf verdutzt? "Sorry? No, it's thirty-two eppes" (oder so ähnlich). Und ich dann wieder: "Nein, das ist mit Trinkgeld" - und sie: "Versteh ich nicht". Dann haben wir es erst allmählich gerafft, was der jeweils andere erwartet hatte.

Tja, kleine, aber feine Unterschiede können ganz schön verwirren!

Ciao,
Seppl

Zack!

So, jetzt bin ich mal Blogger.

Ich stell mich am besten kurz vor: Ich bin Sebastian, ursprünglich aus einem kleinen Kurort im Rheinland, zwischendrin in Mainz, Darmstadt und Frankfurt und jetzt in San Diego.
Nein, nicht Santiago de Chile, sondern San Diego, California.
Ja, ich weiss, die USA ist böse, aber das will ich doch lieber aus eigener Hand erfahren...

Was ich hier mache? Meine Frau (inzwischen - wir haben im November in Las Vegas, im Drive-Through geheiratet) wollte nach ihrer Dr-Arbeit (Molekularbiologie) mal nen Auslands-Post-Doc dranhängen. Erst dachten wir an Stockholm, aber dann wurde uns
San Diego von sehr netten Kollegen ihrerseits auf dem Silbertablett serviert.

Sie hat also jetzt ein Visum, mit dem sie bis zu 3 Jahre hier forschen darf. Und ich hab ein Anhängsel-Visum, mit dem ich hoffentlich in 3 Monaten auch arbeiten darf.
Vorausgesetzt, hier sucht jemand einen Internet-Projektmanager oder Webdeveloper oder sowas...

Also ich werd dann hier Stück für Stück unseren Weg beschreiben und hoffentlich ein paar nette Bonmonts (häh?) über die USA von mir geben.

cya,
Sebastian