Dienstag, 30. September 2008

Amis können nicht nur eine Sache gleichzeitig machen!

Der gemeine San Dieganer übertreibt es meines Erachtens etwas mit dem Multitasking. Beim Autofahren wird sich geschminkt und gleichzeitig telefoniert (teilweise immer noch ohne Freisprecheinrichtung) und das während einem Spurwechsel! Beim Kaffeebestellen, Einkaufen oder über die Kreuzung laufen wird gesimst oder wieder telefoniert - und das mit einem vorgespannten Kinderwagen. Auf der Tretmühle im Fitnessstudio hört man gleichzeitig Musik, liest Zeitschriften, simst und guckt TV. Mich beschleicht das Gefühl, dass die Leute hier panische Angst haben, nur eine Sekunde ihres Lebens zu verschenken. Dabei zeigt doch die Forschung, dass der Mensch nicht effektiv Multitasking betreiben kann. Gut, ich hab mich natürlich auch schon dabei erwischt und wer mich auf meiner letzten Arbeitsstelle gesehen hat weiss, wie sehr ich da auch in das Gleichzeitigtun eingespannt war. Aber warum sich selbst so einen Privatstress machen? Dass das ganze auch echt übel ausgehen kann, zeigt der Fall des Zugunglücks naha LA: http://www.dbtechno.com/phones/2008/09/15/text-messaging-may-have-caused-deadly-train-crash/

Montag, 29. September 2008

Straßenfest in San Diego

Am Wochenende waren wir auf der Adams Avenue Street Fair, was ne Mischung aus Kirmes und Stadt-Musik-Fest ist und als "Southern California’s Largest FREE Two-Day Music Festival" beworben wird. Es gab ca 5 Bühnen auf denen hauptsächlich Blues, Indie- bzw. Alternative-Rock und Rockabilly von mehr oder weniger lokalen Bands gespielt wurde. Die Essensstände waren natürlich etwas teuer, aber das kennt man ja auch in Deutschland - dafür gab es eine vielfältige Auswahl. Typisch amerikanisch/kalifornisch wurde der Alkohol gehandhabt: Bier oder Wein gab es nur in niedrigen, unbeleuchteten, ungemütlichen, grünen Zelten, mit 2 Police Officers an jedem Eingang. Man kam sich vor, wie in einer guatemalischen Kokain-Plantage (oder zumindest, wie ich mir jene vorstelle). Auch etwas seltsam waren die Fahrgeschäfte: die waren alle in einem eingezäunten Bereich mit Eintritt (naja $ 1,50, aber trotzdem!). Es gab ziemlich halsbrecherische Über-Kopf-Teile, die noch Original aus den 50er Jahren waren - als Knirps bin ich sowas zwar gerne gefahren, aber in dem Zustand und ohne TÜV hätten mich da keine 10 Pferde draufgekriegt! Naja, nett anzusehen waren se trotzdem.

Regen? In der Wüste?

Gerade erlebe ich den ersten Regenschauer in San Diego seit unserer Ankunft vor 3 Monaten. Ist nicht wirklich vergleichbar, da die Regenmenge geringer ist und nur eine dicke Gewitterwolke über uns hängt - der Rest des Himmels ist noch blau und die Sonne scheint seitwärts drunter. Naja, ich freu mich für die Pflanzenwelt, denn die hat es hier redlich verdient. Immerhin leben wir eigentlich in ner Wüste und alles grüne wird ständig bewässert. Mal sehn, wie lange es anhält...oh, schon vorbei...

Sonntag, 28. September 2008

Ein gefährliches Ballspiel

Freitag abend waren wir zum ersten mal bei einem Baseballspiel - Padres gegen Pirates (danke für die Karten, Alex!). Leider ging es um nicht mehr, weil unsere Padres die Saison schon absolut verloren hatten, und somit war das Stadion weniger als halbvoll. Trotzdem fand ich es sehr unterhaltend und sogar spannend. Hier eine kurze Abfolge der Anfangszeremonie:
- Was wir leider verpasst haben waren die Düsenjäger, die wohl quer durch Stadion geflogen sind
- Dann gab es die obligatorische Nationalhymne, gesungen von einem Vietnam- und/oder Baseball-Veteran (wir kamen gerade in dem Moment an und sind lieber auf der Stelle stehen geblieben, bis die Hymne rum ist)
- Danach durfte die Tocher eines Vietnam- und/oder Baseball-Veterans den ersten Ball werfen (den sie natürlich 2 Meter vor sich auf den Boden gezimmert hat - aber wenigstens rollte er dann zum Fänger (vielleicht dachte sie, es geht um Bowling))
- Dann durfte ein kleiner Junge (wahrscheinlich Urenkel eines Veterans) die Worte "Play Ball" ins Mikro blubbern
- Zum Schluss wurde noch das Team einzeln vorgestellt, aber das kennt man ja auch in Deutschland

Beim Spiel musste man ständig aufpassen, da die Spannung nicht wirklich aufgebaut wird, sondern man schon selbst wissen muss, dass 3 Balls, 2 Strikes und 2 Outs eine spannende Konstellation ist. Der zweite Grund aufzupassen ist, dass man bei jedem Schlag potenziell einen Ball an den Kopf kriegen kann. Die sind schon relativ oft ins Publikum geflogen (leider nicht in meine Nähe).
Nach typisch amerikanischer Art gab es auch immer eine Ablenkung in den Spielpausen, so dass einem nie langweilig wurde. Hier ein Auszug:
- Smile-Cam: die riesige Leinwand zeigt zufällig Leute im Publikum, die mal mehr, mal weniger überrascht reagieren
- Kiss-Cam: hier sollen sich die gezeigten Leute küssen - diesmal war es sogar ein schneller Heiratsantrag (sie hat "Yes" gesagt)
- Grounds Crew Dancer: als das Spielfeld gereinigt wurde, tanzte sich einer der Kehrer den Arsch ab und wurde sogar auf der Anzeigetafel als der "Grounds Crew Dancer" betitelt
- Dance off: zwei zufällig gewählte Zuschauer mussten gegen einen Preis gegeneinander tanzen
- Geschenke: einmal wurden T-Shirts und Bälle mit Schleudern ins Publikum gefeuert (ein Ball kam sogar in unsere Nähe, aber jemand anders hat ihn geschnappt)
- 7th Inning Stretch: damit die Zuschauer sich mal bewegen sollten alle vor der 7. Runde aufstehen, sich strecken und "Take me out to the ball-game" singen
- Maskottchen: der Padre und zwei bunte Bärchen sind ständig im Publikum rumgerannt (das wär ein Job für mich! (nicht wirklich))
- Klatschen: natürlich gab es auch ständig was zu klatschen oder brüllen

Alles in allem also trotz zweieinhalb Stunden kein bisschen langweilig. Wir werden sicher in der nächsten Saison noch mal gehen. Das einzig schockierende war der Preis für ein Bier: 9 Dollar!

Leider haben wir unsere Kamera vergessen, also gibts heute leider nix zu sehen.

Mittwoch, 24. September 2008

Kleines Beispiel für amerikanischen Service

Gestern im "California Pizza Kitchen" (die übrigens sehr leckere und etwas ausgefallene Pizzas machen (zumindest für die USA (genauer gesagt die Westküste))) hatte ich einen Mango-Eistee bestellt. Das Getränk war dann auch sehr lecker, aber hat für mich leider eher nach Pfirsich als nach Mango geschmeckt. Also frag ich den Ober, ob er sicher ist, dass es Mango ist. Er kam nach 30 Sekunden wieder und stellt mir einen Eistee ohne "Flavor" auf den Tisch und zwei kleine Kännchen: eins mit Mango-Flavor und eins mit Pfirsich-Flavor und meinte, ich kann gerne testen, welches mir davon besser schmeckt und das dann benutzen. Nicht schlecht, oder?

Montag, 22. September 2008

Welcome to the 30s!

Den Spruch durfte ich Samstag abend öfters hören. Aber fangen wir vorne an:

Freitag war ich zum ersten mal im Costco, eine Art Metro, in der aber jeder, der $50 Jahresbeitrag abdrückt, einkaufen kann. Der Beitrag hat sich schon beim ersten Einkauf gelohnt, da ich Massen an Vodka und Tequila für die Party gekauft hab. Ich sag lieber nicht, wieviel es trotzdem noch gekostet hat...
Später kam dan angekündigter Besuch aus Deutschland, der bis Mittwoch bleibt. Wir waren irgendwie alle ziemlich müde, habens dann aber doch noch geschafft bis 12 aufzubleiben und ich durfte meine Geschenke aufzumachen.

Samstag gings dann mit den Gästen in den Zoo, der scheinbar nie langweilig wird. Später sind wir nach Coronado gefahren, haben uns das Hotel wg. horrender Parkpreise ($27 oder so) nur von außen angeschaut und sind lieber zum Strand gefahren. Ja und zuhause angekommen konnten wir nur noch schnell essen und musste uns schon fertig machen zur (70er Jahre Geburtstags-) Party. Die war ziemlich feucht-fröhlich. Es wurde gelabert, gegessen, getrunken, gelacht und getanzt, wie so ne Party halt funktioniert...

Sonntag waren wir dann etwas zerstört (Hallo Schwindelgefühl etc.) und haben es erst mittags geschafft, unser Auto abzuholen (es ging nämlich mit dem Taxi heim). Bei der Probe mit meiner Jazz-Band danach musste ich mich schon ziemlich anstrengen, mich zu konzentrieren. Geniale Urstein-Jazzer können einen mental ganz schön fordern ;). Abends sind wir dann zum all-you-can-eat-sushi gegangen (Onami in der Mission Valley Mall) und haben uns die Bäuche prallvoll geschlagen (also ich zumindest). Sehr lecker und es gibt auch nicht nur alle möglichen Arten von Sushi, sondern asiatische Salate, warme Gerichte, Muscheln, Snow Crabs, Jumbo-Shrimp, Eis, Kuchen, Obst etc.pp. So sind wir dann schon um 10 ins Bett gefallen. Tollerweise kann ich wohl nicht mehr länger als 6 Stunden pennen und war um 4:16 Uhr hellwach. Naja, ich hab die Zeit genutzt, um eine kleine Geburtstags-Lebens-Rückschau in meinem Kopf zu veranstalten und hab so die Zeit bis zum offiziellen Aufstehen überbrückt.

Hier ein paar Zoobilder (einige von mir und einige von Carsten geklaut - danke Carsten!):











Und hier noch ein schön peinliches Bild von Christine und mir auf der Party, damit ihr in diesem Post noch was zu lachen habt:

Mittwoch, 17. September 2008

Das Labyrinth der Versuchung

Ich war gerade wieder bei Fry's, was sowas wie ein günstiger Media Markt ist. Das interessante an dem Laden ist, wie sie das Prinzip der Schokoriegel an der Kasse auf die Spitze getrieben haben. Bevor man zur Kasse darf muss man durch das (von mir so genannte) "Labyrinth der Versuchung" kommen. Das ist ein Zickzack Gang mit allen Süßigkeiten, die das Herz (oder der Magen) begehren könnte. Extrem fies das ganze! Ich komm fast nie durch, ohne etwas zu grabschen. Heute hab ich es wenigstens geschafft, etwas ohne Kalorien zu greifen: Diet Coke Plus. Das ist eine Cola mit Vitaminen und Mineralien (ein Paradoxon, ich weiss) - schmeckt jedenfalls wie abgestandene Cola Light mit leichtem Metallgeschmack.
Nachdem man bezahlt hat ist die Versuchung noch nicht vorbei. Danach muss man noch durch einen Gang mit riesigen Kaugummiautomaten, nem Popcornautomaten der frisch zubereitet (und nach dem alles in 10 Meilen Entfernung riecht) und sogar einem Kuscheltierangelautomaten (kennt ihr von der Kirmes).

Dieser ganze Aufbau ist wirklich typisch kommerzielles Amerika...

Montag, 15. September 2008

San Diego Mission Bay Fahrradtour

Sehr deskriptiver Titel oder? Alles nur Strategie, um mich bei den Google Suchergebnissen ganz nach oben zu katapultieren ;).

Gestern waren wir auf ner kleinen Fahrradtour um die Mission Bay. Die kann man in ca. 30 km umrunden, die mal mehr (getrennter Fahrradweg direkt am Strand), mal weniger (stark befahrene Brücke ohne Fahrradstreifen) fahrradgeeignet sind. Leider lief es nicht ganz perfekt ab, da 1. Christine nach 10 Minuten plötzlich tierischen Hunger hatte und keine Essensgelegenheit in Sicht war (und kein Müsliriegel im Gepäck) und 2. wir uns nach der Hälfte verfahren haben (natürlich auch nur Christines Schuld ;) und somit nur die halbe Tour gemacht haben.
Trotzdem war es schön und wir hoffen, das nächste mal die komplette Rundtour zu fahren. Gibt ja noch genug sonnige Sonntage, hehe.

Hier ein paar Bilder:


(Kitesurfer auf Fiesta Island, die ziemlich schnell unterwegs waren)


(Pelikane am kleinen Hafen, an dem wir dann endlich Sandwiches gekriegt haben)


(Bootsrampe an dem selben Hafen - hab ich ehrlich gesagt noch nie vorher gesehn)

So, ich muss jetzt mal weiter Bewerbungen schreiben. Bis jetzt hat sich leider noch keiner zurückgemeldet. Nächste Woche fang ich an hinterherzutelefonieren.
Richtig cool (aber wahrscheinlich unwahrscheinlich) wär eine Stelle bei Sony Playstation. Versuchen kann mans ja mal...

Freitag, 12. September 2008

6 Modesünden auf dem Amt

Das Sozialamt (oder genauer Social Security Office) ist ein perfekter Ort (neben Walmart), um die amerikanischen Modesünden (aus meiner Sicht) zu sammeln.
Hier meine gemeine Aufstellung:

1. Schnauzer
Damit ist nicht der Hund gemeint, sondern die furchtbare Behaarung zwischen Nasenspitze und Oberlippe. Eigentlich sollte es langsam wieder cool sein, aber meinen Versuch, einen zu meiner 70er Jahre Party wachsen zu lassen, musste ich vor Ekel schon nach 5 Tagen abbrechen (10 Sekunden nach dem Moment, in dem ich den Schnurrbart nach dem Rasieren alleine stehen lassen hab).

2. Weiße Tennissocken
Jeder, der nicht unter 18 ist und auf nem Skateboard steht, sollte sich von diesen Dingern fernhalten. Besonders, wenn die Teile schon sehr ausgeleiert sind und am besten noch braune Flecken haben.

3. Kurze Jeans-Shorts
Mit kurz mein ich wirklich kurz. So kurz, dass das T-Shirt darüber sie kaum herausgucken lässt. Besonders grauslich mit strahlend bleichen Beinen.

4. Abgetragene braune Slipper
Wer trägt heutzutage noch solche Schuhe? Besonders schlimm in Verbindung mit 1-3. Das war nämlich die Kombination an nur einem einzigen Herren.

5. Jogginghosen
Ok, manche hübschen Mädels hier versuchen damit Angelina Jolie nachzumachen - das hab ich schon mal in ner Frauenzeitschrift gelesen. Alle anderen sollten aber ihre Jogginghosen - ob mit Blümchenmuster, knallrosa, zu eng, zu weit oder einfach nur hässlich - doch bitte nur dafür anziehen, wozu sie gedacht waren. Nein, nicht zum Joggen, sondern zum rumlümmeln vor der Flimmerkiste.

6. Enge Klamotten an stark übergewichtigen Leuten
Je größer der Leib, desto kleiner die Leibchen - wie lässt sich das erklären? Finden diese Personen im Land der 9XL-Mode wirklich keine passenden Sachen? Oder müssen sie sich beweisen, dass sie immer noch in die Jeans aus der Highschool-Zeit passen? Vielleicht hat ihnen Oprah auch einredet, dass enge Kleidung schlank macht!?

Es gibt natürlich noch viel mehr, aber diese hier hab ich heute innerhalb meiner halben Stunde auf dem Amt beobachten dürfen.

Donnerstag, 11. September 2008

Blogempfehlungen

Ich wurde heute gefragt, ob ich mal andere Blogs empfehlen kann. Hier ein Auszug aus meinem täglichen Blogmenü:

1. Sarah & Patrick in den USA (http://sarahincambridge.blogspot.com/)
Mein Schwesternblog (ich nenn es jetzt einfach mal so) auf der anderern Seite der USA

2. Photoshop Disasters (http://photoshopdisasters.blogspot.com/)
Witzige Retusche-Unfälle aus der Werbung etc.

3. XKCD (http://xkcd.com/)
Etwas geekiger aber sehr lustiger Webcomic (nicht für jedermann)

4. Not hired (http://nothired.com/)
Was man NICHT in seine Bewerbung schreiben sollte.

5. Nothing for ungood (http://nothingforungood.com/)
Ein Ami in Deutschland - sehr witzig!

6. Overheard everywhere (http://www.overheardeverywhere.com/)
Belauschte skurile Gespräche.

7. The AmHam Show (http://amhamshow.com)
Ehrlich gesagt hör ich keine Podcasts, aber er hat mein Blog erwähnt, also zahl ichs hiermit heim! :)

8. Lytha (http://lytha.livejournal.com/)
Noch eine Amerikanerin in Deutschland. Auch sehr witzig!

So, das reicht erstmal - ich les natürlich noch mehr, aber die meisten werden euch nicht interessieren...

Nebenbei: ich hab heute meine Arbeitserlaubnis im Briefkasten gehabt. Ich könnte jetzt also theoretisch sofort zum Starbucks reinmarschieren und als Kaffetante anfangen. Morgen gehts aber erst mal zum Social Security Office, damit ich meine eigene Nummer krieg.

Mittwoch, 10. September 2008

Weiter mit den Bewerbungen

Ich hab gestern der ersten Bewerbung hinterhertelefoniert. Die nette Dame sagte mir dann, dass sie momentan garkeine Stelle zu besetzen haben und die Stellenausschreibungen nur zur Anschauung auf deren Webseite stehen lassen. Na toll! Die anderen 3 hab ich Dienstag um 10:00 Uhr (strategischer Zeitpunkt!) losgeschickt, aber noch nix gehört.

Ich glaub, da muss ich mal noch mehr Jobs suchen und vielleicht sogar zu Zeitarbeitsfirmen gehen - bei der Vorstellung graust es mir etwas. Ich hab nämlich Nachricht erhalten, dass meine Arbeitserlaubnis in den nächsten Tagen im Briefkasten liegt. Dann bekomm ich auch endlich meine eigene Sozialversicherungsnummer :).
Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob meine lange Arbeitserfahrung hier was gilt, oder ob ich wieder ganz unten (z.B. als Programmierer) anfangen muss. Da muss ich mich wohl anstrengen, wenn es zu Weihnachten Hawaii sein soll...

Das gute an der Arbeitserlaubnis ist allerdings, dass ich damit sowohl festangestellt, als auch als Freelancer arbeiten kann. Als Freelancer könnte ich mir nämlich schon sehr gut vorstellen, wieder als Programmierer zu arbeiten. Mal sehn.

Ich hatte heute Probe mit der Tom-Waits-artigen Band, was ganz gut gelaufen is. Dabei hab ich einen witzigen neuen Ausdruck gelernt, den der Drummer von einem Jamaikaner hatte. Dieser nennt Dreadlocks an Weissen "Negativitäts-Antennen". Lustig, oder?

Montag, 8. September 2008

Afro-Perücken, Jazz und Hai zum Abendessen

Gestern waren wir zum ersten mal im neu (saisonal) eröffneten Halloween Superstore in unserer Mall. Ganz witzig, was es da für Schockeffekte und Kostüme gibt - wie aus den US-Serien halt, die wir alle kennen. Überraschend fand ich die große Anzahl an anzüglichen Kostümen (ein Doktorkittel mit Aufschrift "Gynäkologe" war da noch ein eher harmloses Beispiel) - passt garnicht so zum prüden Amerika-Bild. Bin gespannt, ob wir zu Halloween zu ner guten Party eingeladen werden.
Ich war jeden Falls da, um mich für meine Geburtstagspary nächste Woche auszustatten. Ich hab mich an die Party eines Bekannten (ein Ami, der 40 wird) drangehängt und das Motto ist 70er. Ich bin jetzt also stolzer Besitzer einer wunderbaren Afro-Perücke.

Später waren wir auf einem Jazz-Festival hier in San Diego, das auf nem Parkplatz direkt am Strand in Ocean Beach stattfand. Die Gegend ist ganz interessant - ähnlich cool wie Pacific Beach: Tattoo-Shops, interessante Bars, coole Klamotten- und Platten-Läden etc. Von der Musik her hat mir eigentlich nur die Band richtig gut gefallen, wegen der ich hingegangen bin: The Bad Plus. Ist sicher keine Musik für jedermann, weil sie doch relativ modern und abgedreht ist, aber ich fands perfekt und saß teilweise mit offener Luke da.

Später waren wir direkt nebenan, im Laden, der angeblich die besten Fish-Tacos in San Diego hat. Und da Fish-Tacos typisch für San Diego sind, musste ich die natürlich versuchen. Es gibt alle möglichen Varianten, wovon ich mich für Mahimahi und Hai entschieden hab und Tine für Shrimp und Hummer (Luxusweib!). War schon ganz gespannt, wie Haifisch schmeckt, aber dann is mir eingefallen, dass die meisten von uns schon mal Hai gegessen haben: Schillerlocke! Egal, war trotzdem lecker. Ich hab mich nur etwas selbst reingelegt und die Salsa nicht abbestellt. Ich denke immer, Salsa ist hier auch die lecker Würzsoße, die wir in Deutschland unter dem Namen bekommen. Hier sind es allerdings klein geschnittene, leicht gewürzte rohe Tomaten - und ich hasse rohe Tomaten!
Achja, ich sollte wohl auch in der nächsten Zeit nicht mit dem Surfen anfangen. Die Surfer sind nämlich abergläubisch und essen kein Hai.

Freitag, 5. September 2008

Jetzt (oder bald) geht der Ernst des Lebens wieder los!

Ich hab heute eine Email-Benachrichtigung bekommen, dass meine Arbeitserlaubnis-Karte gedruckt wird. In spätestens 30 Tagen wird sie hier sein und ich kann anfangen zu arbeiten. *Freu* *Heul* Außerdem hab ich gestern schon meine erste Bewerbung rausgeschickt und werd morgen noch 3 schicken. Wünscht mir Glück!

Für die Bewerbungen musste ich mich natürlich erst mal schlau machen und hab in der Bibliothek gleich 6 Bücher zum Thema ausgeliehen. Ist doch schon etwas anders, als in Deutschland. Zum Beispiel ist der Lebenslauf bei weitem nicht so ausführlich (2 Seiten sind schon fast zuviel), dafür soll man aber mehr protzen und angeben. Manche Sachen wie ein Foto, Geschlecht, Herkunft und Alter sollen nicht dabei sein, da die Firmen sonst Angst haben (typisch Amerika) wegen nicht-Gleichberechtigung angeklagt zu werden.

Ich bin schon gespannt, ob ich nächste Woche zu nem Interview eingeladen werde - wenn, dann gibts sicher was zu Bloggen!

Mittwoch, 3. September 2008

Sequoia N.P. - Tag 3

So, hier endlich der Bericht vom dritten Tag, dem sicher alle entgegen gefiebert haben. Für den letzten Tag haben wir uns die größte Anstrengung aufgehoben. Es ging auf einen 9 Meilen Trip (hin und zurück) mit 600m Höhenunterschied hoch zum Heather Lake. War sehr anstrengend aber sehr lohnenswert - es waren kaum Wanderer unterwegs und wir hatten den See für uns allein. Naja, abgesehen von den kleinen Wasserschlangen.
Hier die besten Fotos:

Gleich auf dem Parkplatz konnten wir eine Reh-Family beobachten:


Danach mussten wir erst mal das Auto von Essensresten befreien, damit uns kein Bär die Scheibe einschlägt. Dafür gibt es bärensichere Stahlboxen und Müllcontainer, die auch schon etwas mitgenommen aussehen:


Hörnchen sind so putzig!



Eine Nachstellung der Szene von Bambis Mutter auf der Lichtung, kurz vor dem Schuss:


Schönes Bergpanorama, aufgenommen in der Nähe des sogenannten "Watchtower":


Der Hauptdarsteller des Tages - Heather Lake:


Zur Belohnung für die Anstrengung gabs einen typisch amerikanischen Snack: Cracker mit Sprühkäse aus der Dose:


Nach dem Abstieg gings ab ins Auto und (in 7 Stunden dank Stau vor LA) zurück nach San Diego. Insgesamt war der Ausflug sehr lohnenswert. Ich dachte es gibt nur große Bäume zu sehen, aber wir hatten jeden Tag eine komplett andere Landschaft vor uns.

Dienstag, 2. September 2008

Sequoia N.P. - Tag 2

Am zweiten Tag im Nationalpark haben wir uns eine längere Tour auferlegt. Es ging zum Kings Canyon, nördlich vom Sequoia N.P, der die tiefste Schlucht (2500 m) der USA darstellt. 3 Stunden im Auto, erst Serpentinen hoch, dann um die Berge rum und wieder Serpentinen runter in den Canyon. Es hat sich aber gelohnt - die Landschaft ist dort wirklich Postkartenreif.
Wir haben dann eine mittlere Wandertour - insgesamt 13 km - zu den "Mist Falls" gemacht. Trotz des Namens führten diese Fälle keinen Mist, sondern Wasser (ha-ha). War schon relativ anstrengend, besonders weil es unten im Tal sicher über 30°C war und der Weg etwas bergauf ging. Hier die Bilderauswahl:

Auf dem Weg musste sich Christine noch in einen Baum stellen:


Die Fahrt runter in den Kings Canyon:


Ein Schmetterling hat tapfer Modell gestanden:


Geniale Aussicht auf halbem Weg (und mein neuer Bildschirmhintergrund):


Die Mist-Fälle mit Klippenspringer:


Der Bach, an dem wir die meiste Zeit gelaufen sind:


Vielleicht schaffen wir es irgendwann noch mal, eine Mehrtages-Wandertour dort zu machen. Im Kings Canyon gibt es hunderte Meilen von verlassenen Wegen zu Naturwundern.

Sequoia N.P. - Tag 1

So, hier der komplette Bericht des ersten Tages unseres abwechslungsreichen verlängertem Wochenende im Sequoia und Kings Canyon National Park.

Es ging los am Samstag morgen mit der Fahrt quer durch halb California. Auf der I-5 ging es nach LA und dann quer durch die Stadt, was völlig unbeeindruckend und ereignislos war. Aus dem Flugzeug sah LA auf jeden Fall beeindruckender aus. Danach wurde die Landschaft aber gleich etwas interessanter in den Hügeln nördlich von LA:


Leider gibt es auch in den USA auch bescheuerte Raser und einen von ihnen hat es in den Hügeln aufs Dach gelegt. Er hat's aber wohl überstanden..

Die nächsten Stunden war Flachland und Geradeausfahren angesagt, was einen leicht dösig machen kann. Kurz vor unserem Zielort Three Rivers gab es dann aber doch plötzlich ein wunderhübsches Tal zu bewundern:


Nach dem Einchecken am frühen Nachmittag gings dann gleich in den Park, der Christines Magen erst mal durcheinander gewirbelt hat. Die Straße geht 15 Meilen lang in Schlangenlinien und 180° Drehungen den Berg hoch:


Mut machen auch solche Warnschilder:


Wenn man dann aber mal oben ist und die ersten Mammutbäume auftauchen, ist der ganze Stress vergessen. Ich konnte mich schon vom Auto aus kaum sattsehen. Wir sind dann erst mal zum größten und bekanntesten Baum "General Sherman". Der war natürlich belagert mit Leuten und auch nicht viel beeindruckender, als die anderen freistehenden Bäume:


Da gilt meine Liebe doch eher einem einsamen, vergessenen Baum, der nur 5 Meter weiter steht:


Wir sind dann noch ein paar Pfade gegangen und haben neben vielen Eich- und Streifenhörnchen süße Rehe (und später auch Hirsche) gesehn, die wohl das Moos von den Bäumen abfressen:


Der Hit kam aber am Ende: plötzlich hupten die Autos an der Hauptstraße und einige Leute sprangen raus, bewaffnet mit Digicams. Als wir an die Straße kamen sagten sie, sie hätten einen Bär gesehen und nach links gezeigt. Komischerweise bin ich nicht umgedreht, sondern dem Bär hinterher. Ich bin ein Stück allein den Weg hoch, hab aber nichts entdeckt. Plötzlich raschelt es aber 20 Meter entfernt im Gras und ein Kopf streckt sich hoch: ein (brauner) Schwarzbär! Mein Herz war gleich auf 180! Der Bär war aber völlig unbeeindruckt und frisst weiter seine Blumen (oder was auch immer). Kurz darauf kam auch Christine und weitere Leute, die alle gespannt in die Wiese geguckt haben und versucht haben, nicht zu atmen, hehe. Ich habs sogar geschafft ein verschwommenes Foto zu schiessen, als der Bär mal kurz überhalb der "Grasgrenze" war:

Montag, 1. September 2008

Klare, alpine Seen sind klar und alpin!

Wir sind gerade (um 23:00 Uhr) von unserem Ausflug zurückgekommen. Die Rückfahrt mit (brutto) 7 Stunden war dann doch noch mal sehr anstrengend. Genauso anstrengend war auch die Wanderung davor, die uns zu nem sehr hübschen, einsamen See hoch im Nationalpark gebracht hat. Aber dazu morgen mehr...Gute Nacht!