Freitag, 31. Oktober 2008

Der erste Arbeitstag

Ich hatte ja Freitag meinen ersten Arbeitstag. Hier die Fakten in Listenform:
  1. Die US Tastatur erfordert einiges an Eingewöhnen - ich verwechsel dauernd y und z, alle möglichen Sonderzeichen und vermisse natuerlich Umlaute
  2. Es ist viel zu kalt! Die Klimaanlage is so kalt gestellt, dass ich da am liebsten im Mantel sitzen würde.
  3. Die Kollegen sind alle sehr nett und international zusammengestellt. Es gibt sogar nen Deutschen (naja, genauer gesagt: Bayer). Allerdings unternehmen die wohl fast nie etwas außerhalb der Arbeit. Typisch amerikanische Oberflächlichkeit?
  4. Ich sitz mit 4 anderen in einem Cubicle - im Viereck mit dem Rücken zueinander (jeweils in den Ecken). Das Gefühl, dass mir ständig jemand auf den Bildschirm glotzen kann ist nicht unbedingt mein liebstes.
  5. Wenn jemand auf dem Gang vorbeiläuft, wackelt der Boden wie bei nem Erdbeben (ca. Stärke 6).
  6. Es gibt mehr als genug Gratis-Parkplätze fuer alle.
  7. Der erste Tag besteht nur aus Hallo-sagen, Einweisungen bekommen und die nötige Software installieren.
  8. Die größte Challenge wird das Formulare-Ausfüllen! Ein Riesenhaufen an Verschwiegenheitserklärungen, Versicherungen, etc. Nur nen Vertrag gibts nicht.
  9. Der Standard für Festangestellte ist, dass von beider Seite ohne Grund fristlos gekündigt werden kann. Die Human-Resources-Dame hat nur gebeten, dass ich in dem Fall Bescheid sage und nicht einfach nur zuhause bleibe.
  10. Es gibt immerhin 3 Wochen Urlaub + 9 Feiertage. Dafür wird man aber nur für 5 Krankheitstage im Jahr bezahlt. Also gleich mal ne Grippe-Impfung holen...
Ich bin mal gespannt, ob ich Montag dann zum ersten Mal gefordert werde. Ich bin auf jeden Fall schon mal zu nem Meeting eingeladen.

Montag, 27. Oktober 2008

Ich hab den Job!

Ihr könnt mir gratulieren - ich bin jetzt wieder ein Arbeitstierchen! Da wird sich unser geschrumpfter Sparstrumpf wie ein Schneekönig freuen. Außerdem können wir dann vielleicht sogar über Weihnachten nach Hawaii. Mal sehn...

Ich hatte ja am Donnerstag schon ein Interview mit dem CEO und heute musste ich noch den Hiring Manager und den Director of Production treffen. Hab mich beim Hiring Manager etwas blöd angestellt (diese Fragen sind ja auch echt blöd), aber beim technischen Typen konnte ich glänzen. Zitat: "Die anderen Testfragen muss ich wohl garnicht mehr durchgehen - das weisst du eh alles". Zwei Stunden nachdem ich wieder zuhaus war haben se angerufen und mir ein Angebot gemacht, das ich nicht abschlagen konnte (Das Gespräch endete so: Er: "So, we have a deal?" Ich: "We have a deal!"). Eigentlich wollten se jemand erstmal nur als Freelancer einstellen, aber ich habe so überzeugt, dass ich gleich ne Festanstellung bekomme. Meine Gehaltsvorstellungen haben se auch ohne Mucken akzeptiert (ich hätte also nach mehr fragen sollen). Der einzige (typisch amerikanische) Nachteil ist, dass es nur 3 Wochen Urlaub gibt. Egal, Tine hat ja auch nicht mehr. Ich muss jetzt nur noch Referenzen angeben und dann kommt der Vertrag. Wahrscheinlich geht's Ende dieser Woche oder nächsten Montag los.

Wen es interessiert: der Job ist Web Developer (HTML, CSS, Javascript) mit etwas Kundenkontakt und Projektmanagement. Meine erste Aufgabe wird es sein, "Applikationen" für iGoogle und Myspace zu schreiben. Wird mir sicher Spaß machen!

Ich bin auf jeden Fall froh, das Bewerben hinter mir zu lassen. Hat wirklich genervt. Ich war zB letzten Dienstag auf einer (Monster-)Jobmesse. Da haben die Leute um den Block herum Schlange gestanden und drinnen waren 10 Arbeitgeber, von dem nur einer im IT-Feld war. Was ein Reinfall! Und dafür hab ich 20 Lebensläufe auf feinem Papier ausgedruckt...

Freitag, 24. Oktober 2008

Schon wieder im Zoo

Samstag waren wir mit unserem Besuch mal wieder im Zoo. Die Jahreskarte lohnt sich wirklich. Man sieht jedes mal was neues und ein kleine Workout ist durch die Hügel auch mit drin. Diesmal sind wir kurz nach Öffnung gegangen und konnten dadurch ohne anstehen zu den Pandas rein. Und einer hat tatsächlich mal Action gemacht (siehe Video unten).











El gran tour de San Diego

Mein Vater und seine neue Frau haben uns ja letzte Woche besucht. Als Einführung hab ich ihnen erst mal die große Einführungstour nach San Diego (von Norden nach Süden) gegeben:

Zuerst mal ging es auf der historischen Route 101 hoch nach Del Mar, um die interessanten Geschäfte, ein paar teure Villen und den netten Strand zu sehen. Weiter nördlich hätte man noch die coolen Strände von Solana Beach und Cardiff by the Sea sehen können. Wir sind dann aber wieder nach Süden umgekehrt und haben als nächstes am Torrey Pines State Beach gehalten und sind etwas gelaufen:


(Hier sollte man nicht zu nah an die Klippen gehen, da der Sandstein ganz gern mal abbröckelt und Leute erschlägt)

Weiter nach Süden kommt man als nächstes zu unserem nahgelegensten Meeresabschnitt, dem Gliderport mit dem Black's Beach (einer der wenigen FKK-Strände in den USA):

(Vorne unten der geschlängelte Weg, um den Abhang runterzukommen. Weiter hinten der La Jolla Shores Strand und an der Spitze die La Jolla Cove)


(Wenn die Surfer diese Abkürzung runtergehen, trippeln sie so lustig - daher von uns Trippeltierchen genannt)

Weiter ging's am La Jolla Shores Strand entlang, an den teuren Villen und den noch teureren Geschäften der La Jolla Cove vorbei. Der nächste Halt war dann der berühmte Seehundstrand (Children's Pool Beach):


(Gemein: die Seehunde sollen evtl. Mitte 2009 entfernt werden - ein paar Strandgeher haben geklagt. Wie bescheuert ist das denn?)

Nach ca. 5 Stunden Seehundgucken gings dann weiter am Stadtteil Birds Rock vorbei und nach Pacific Beach, der coolen Surfer-Gemeinde. Hier haben wir in der Nähe vom Crystal Pier am ellenlangen Strand ein paar Sandwiches vom 7/11 gefuttert. (Leider kein Foto gemacht - aber da sieht's ungefähr so aus).

Weiter ging es dann über die Mission Bay Brücke und durch Ocean Beach (leider war man da schon Strand-überdrüssig und wollten diesen Strand nicht auch noch sehen) zum Point Loma. Von dem hat man einen wunderbaren Überblick über die eigentlich Bucht von San Diego, die Coronado-Halbinsel und Downtown:


(Vorne die Einfahrt in die Bucht, dahinter Coronado und ganz hinten die Hochhäuser sind Downtown)


(Das Flugzeug startet nicht vom eigentlich Flughafen, sondern vom Militärstützpunkt im Norden der Coronado Halbinsel)


(Hier der alte Leuchtturm von Point Loma)

Als nächstes ging es am Flughafen vorbei und kurz durch die Straßen von Downtown. Hier hätte man vorher noch die Touristen-Altstadt Old Town sehen können, in Downtown die tolle Horton Plaza Mall und danach hätte man hoch zum Balboa Park mit den Museen fahren können. Das hätte aber den Tag gesprenkt und schließlich hatten die beiden noch einige weitere Tage in San Diego. Stattdessen ging es also weiter nach Coronado zum berühmten Hotel del Coronado, das im Film "Manche mögen's heiss" mitgespielt hat:




Die Nacht kostet dort auch nur $150 - sollte man eigentlich mal machen und dabei den Film sehn. Zum Abschluss sind wir noch ein Stück weiter südlich an den Silver Strand von Coronado gefahren, der schön einsam und auch endlos lang ist. Zum Abschluss ging es noch weiter nach Süden an Imperial Beach vorbei (auch der Strand wurde ausgelassen), womit die Tour dann eigentlich fertig war.

Zum Abendessen gings dann wieder hoch in unser Gebiet, wo der Tag mit ein paar leckeren Pizzen von California Pizza Kitchen beendet wurde.

Schulldigunng

Sorry für meinen Blogaussetzer.. ich wollte eigentlich gestern einen längeren Eintrag machen, aber dann hatte Blogger.com nen Aussetzer. Meine sonstige Entschuldigung: letzte Woche war mein Vater zu Besuch und letzten Freitag wurde ich per Telefon zu meinem ersten Vorstellungsgespräch eingeladen. Dafür musste ich allerdings noch schnell was in jQuery programmieren, da der Arbeitgeber sehen wollte, ob ich was draufhab. Gestern war dann das Interview, was ziemlich gut ablief - vielleicht schreib ich später noch mal mehr dazu. Ich soll auf jeden Fall heute oder Montag noch mal rein und jemanden treffen, der gestern nicht da war. Drückt mir die Daumen!

Sonntag, 12. Oktober 2008

Unser erster Angel-Trip auf dem bösen Pazifik

Gestern haben wir mit ein paar Leuten einen halbtag-Angel-Trip gemacht, mit "Point Loma Sport Fishing". Die bieten auch längere Ausflüge an, zB eine Tagestour zu ein paar Inseln vor Mexiko. Naja, wir wollten erst mal schauen, obs überhaupt etwas für uns ist und dafür war ein halber Tag genau richtig.

Es fing schon mal gut an, als die Dame am Ticket Office sagte, dass wir wahrscheinlich nicht den Hafen von San Diego verlassen können. Zitat: "You don't wanna be out there!". Nachdem wir unsere Ruten abgeholt und die Reisemedikamente eingeworfen haben, gings dann aufs Boot. Der Kaptain sagte dann, dass es draußen etwas ruhiger geworden ist und er es doch veruschen will, rauszufahren. Super!
Es gab ne schnelle Einführung, die ich blöderweise nur halb gerafft hab.

Erstmal ging es aber zum Köderholen im Hafen. Dort sind einige schwimmende Sardellenkäfige, die von Robben, Möven und Pelikanen bevölkert sind. Nachdem die verscheucht waren wurden die Sardellen mit einem großen Netz rausgefischt und aufs Boot geschafft. Die ersten haben dann gleich angefangen zu fischen und sofort etwas gefangen.

Ok, also probier ich es auch mal. Erstes Problem war, eine Sardelle zu grabschen. Die sind echt eklig glitschig und halten natürlich auch nicht ruhig. Also sind mir die ersten 5 erst mal aus der Hand gesprungen. Dann sollte man den Haken durch den Unterkiefer reinstechen und durch die Nase wieder heraus. Extrem eklig und auch irgendwie gemein! Ich war auch noch so ungeschickt, dass ich den Fischen beim Rauskommen durchs Auge gestochen hab oder sogar durchs Hirn, wodurch se sofort tot waren...

Naja, irgendwann hatte ich dann eine lebendige dran und machte mich auf zu einem freien Platz und ließ die Angel abspulen. Ich wusste nur nicht, dass man den Daumen auf der Spule lässt und hab die Angel sowieso mit der Spule nach unten (falschrum!) gehalten. Dadurch hat sich natürlich erst mal alles verheddert. Oh mann! Zum Glück hat mir eine dann geholfen, das zu entheddern und kurz gezeigt, wie es eigentlich geht. Aber dann gings schon weiter aufs offene Meer.

Auf dem Meer waren die Wellen dann schon sehr hoch und wir wurden schön herumgeschaukelt. Gut, dass die Tabletten funktioniert haben, sonst hätte ich da schon meinen Mageninhalt verloren. Irgendwann mussten wir dann vom Bug flüchten, weil es etwas nass wurde. Kurz daruaf war dann der erste Halt zum Fischen. Nach 2-3 Mal hab ich es auch hingekriegt und tatsächlich auch was gefangen! Leider waren es nur 2 Makrelen, die eigentlich niemand essen will. Andere haben hier leckere Bonitos gefangen - das sind küstennahe Thunfische. Aber das Gefühl ist schon interessant, wenn man merkt, dass die Fische an deinem Köder knabbern.

Es folgten noch 4 wietere Stops in der Nähe vom Kelbwald aber mein Angelglück (oder Geschick) war leider nicht vorhanden. Die letzten beiden hab ich auch garnicht mehr gefischt, weil ich (wie alle Männer aus unserer Gruppe und viele andere) dann doch Poseidon opfern musste und eigentlich nur noch aufs Festland wollte.

Abends wollten wir den gefangen Fisch eigentlich auf einem kleinen Grillfest zubereiten, aber leider hatte keiner einen essbaren Fisch gefangen und die Fischlust war auch sehr getrübt. Die Hälfte unserer Gruppe ist dann gleich abgesprungen (müde, schlecht etc). Der Rest hat sich dann zum Whole Foods aufgemacht, um Steak zu kaufen, was danach genüsslich verspeist wurde...

Hier noch die (wenigen) Bilder (sorry, war zu sehr mit glitschigen Sardellen und meiner Übelkeit beschäftigt, um noch Fotos zu machen):






Dienstag, 7. Oktober 2008

MCAS Miramar Airshow

Was gibt es amerikanischeres als eine Air Show? (Nicht antworten - das ist ne rhetorische Frage) Da ganz bei uns in der Nähe die wahrscheinlich größte und beste Airshow der Welt abgefackelt wurde, mussten wir die uns am Sonntag natürlich auch mal antun (obwohl ich wirklich kein Militär-Fan bin). Also raus aus dem Aquarium (siehe letzter Post) und ab nach Osten (nur ein paar Meilen). Da leitete man uns erst mal auf einen riesigen Parkplatz auf nem Rollfeld. Danach durften wir ca. 100 Meilen latschen bis zur Taschendurchsuchung und dem eigentlichen Eingang. Dahinter erwartete uns wieder (oder immernoch) ein riesiges Rollfeld, vollgestellt mit alten und neuen Flugzeugen und Essensständen. Die einzige verbleibende Show als wir schließlich da waren, waren die sogenannten Blue Angels - 6 blaue Düsenjets, die in der Luft gerne aneinander kuscheln oder das Chicken-Game spielen. War schon sehr beeindruckend, was die Jungs (oder Mädels?) draufhaben.

Hier ein paar Bilder:




Birch Aquarium in San Diego

In La Jolla, 7 Autominuten entfernt, gibt es ein kleines, aber feines Aquarium, das wir uns am Sonntag mittag mal angeguckt haben. Ein paar Eindrücke:

Vor dem Aquarium gibts eine lebensgroße Grauwal-Statue:


Beste Ausstellung war das große Kelbwaldbecken - hier mit einem Leopardenhai im Vordergrund:

(das Fenster hat sogar ne Webcam)

Die (oder der?) Riesenkrake war faszinierend:


Es gibt auch eine Terasse mit einer Art Seesternstreichelzoo und traumhaftem Ausblick:


Leider mussten wir uns etwas hetzen, weil ich unbedingt noch zur Air Show wollte (kommt gleich in nem Extra-Post).

Oktoberfest in El Cajon

Am Samstag waren wir mit einer Handvoll Deutschen auf unserem ersten richtigen Oktoberfest bei der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft in El Cajon. Ich weiss nicht, wie ich das Ganze bewerten soll - es gab mehrere Plus und Minuspunkte:

Pluspunkte:
- Mehrere deutsche Biere
- Lecker Leberkäse
- Noch leckerere Kuchen
- Gute Stimmung

Minuspunkte:
- Ewig lange Essens- und Bierschlangen
- 5$ Eintritt, nur um reinzukommen
- Leichtes Fremdschämgefühl über Amis in Lederhosen und mit Bierfass-Hüten
- Blasmusik (sorry, einfach nicht mein Ding)

Wobei ich sagen muss, dass sie sich mit der Musik richtig Mühe gegeben haben und eine echt bayrische Band eingeflogen haben. Das führte dazu, dass nicht nur der Schneewalzer gespielt wurde, sondern auch "Cowboy & Indianer" und "Die Hände zum Himmel" (oder wie auch immer diese Lieder heissen). Zur Unterhaltung gab es Events wie der Apfelschälcontest und der Bierkrugstemmcontest und die Jägermeistergirls (*augenroll*).
Später passierte noch das unglaubliche: es begann zu regnen! Das hat das Fest dann doch fast glaubhaft gemacht ;).

Achja, hier hat Beck's wohl eine eigene Oktoberfestmarke, die aber unpassenderweise ein Red Ale ist:


Diese Werbung für Deutschkurse fand ich auch sehr witizg:


(Blöderweise hab ich diesmal keine Fotos von Amis in Lederhosen gemacht...)

Leider mussten wir schon relativ früh abhauen, weil wir noch "Burn After Reading" im Kino sehen wollten - cooler Film!

Freitag, 3. Oktober 2008

Überall Oktoberfest

Ich bin mir sicher, dass das Oktoberfest hier weiter verbreitet gefeiert wird, als in Deutschland. Überall sieht man Oktoberfest-Angebote, Biere, Parties etc. Sogar im Ökosupermarkt "Whole Foods" war eine Werbung für ein eigenes Oktoberfest. Witzig war folgende Formulierung: "..try our 'Oktoberfestbiers' (that's beer)". Ich erwarte noch viele lustige Momente im amerikanischen Deutschlandrausch. Das sogenannte "Oktoberfestbier" (ist wohl eine Marke) schmeckt mir übrigens garnicht, es ist noch nicht mal ein Pilsener oder Weizen, sondern ein Red Ale. Die können zwar auch ganz gut schmecken, aber bitte nicht als Oktoberfestbier ;).

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Ich schwitz!

Kaum zu glauben: heute ist der erste Oktober und ich schwitze schon um 11 Uhr morgens! Sonnenschein und über 30° C im Oktober? Und dann geht's heute abend noch auf die erste Oktoberfestparty (die Saison dazu fängt hier wohl wirklich erst im Oktober an, haha). Bin mal gespannt, wie das wird....