Dienstag, 23. Juni 2009

Das Fix-it-Ticket

Oder: wie man sich das Leben selbst schwer machen kann.

Ich weiss nicht, ob ichs schon erzählt hab, aber ich wurde ja vor einigen Wochen von der Polizei angehalten. Der nette Cop hat mir dann ein Fix-It-Ticket verpasst, weil meine Nummernschildleuchte kaputt war. Bei einem solchen Ticket muss man den Fehler beheben, dann einen Polizisten unterschreiben lassen, und das ganze zum Gericht schicken - das alles innerhalb von 7 Wochen. Ich dachte: ok, nur ein kleines Ärgernis und hab mir erst mal Zeit gelassen.

Nach ein paar Wochen war Tine dann in der Werkstatt und hat die Lampe reparieren lassen - dachte sie! Mein Test eine Woche später zeigte, dass sie doch nicht ging. Also Tine wieder hin und bemängelt. Der Reparateur aber sagte, es wird etwas dauern, worauf er einen Termin mit ihr letzten Freitag machte. Wir dachten: ok, das wird noch reichen, denn die Abgabe muss bis zum folgenden Mittwoch geschehen.

Wir haben uns dann also Freitag Abend zur Polizeistation aufgemacht, nur um zu lesen, dass die Polizei Freitags geschlossen ist (und auch am Wochenende). Na toll! Also Montag extra früh aufgestanden und hin zur Wache, nur um einen Zettel zu lesen, dass es nur an diesem Tag wegen Personalmangels geschlossen bleibt. Noch toller! Wir fingen schon an zu schwitzen: nur noch zwei Tage übrig.

Wir also heute morgen wieder extra früh aufgestanden und ab zur Wache, die diesmal zum Glück auch auf war! Die nette Dame da hat den Wisch dann gleich unterschrieben, ohne zu checken, ob wir den Fehler wirklich behoben haben *augenroll*. Nach der Arbeit wollten wir dann zum Court fahren und den Brief da einwerfen, damit er wirklich morgen da ist. Meine Kollegin gab mir den Tip, dass man es einfach dort in den Briefkasten schmeissen kann.

Wir fahren also zu unserem nähsten Gericht und was fanden wir? Türen zu und kein Briefkastenschlitz. Wir sind zwei mal ums Gebäude gelaufen und haben nichts gefunden, wo wir unsern Brief loswerden konnten. Naja, dann sind wir weiter nach Downtown gefahren, da es dort noch mal ein Gericht gibt - und die werden ja wohl einen Briefkasten haben. Und? Ratet mal? Natürlich hatten sie keinen. Ich hab einen Cop angequatscht und der sagte nur: tomorrow, 8 am.

Völlig kaputt zuhause angekommen haben wir uns das Schreiben dann noch mal genauer angeguckt. Und wie es aussieht, kann man sich das Mailen oder Einwerfen sparen und das ganze einfach per FAX einschicken. Oh mann! Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Also werd ich es morgen einfach von der Arbeit aus faxen und die Sache ist damit hoffentlich erledigt.

Was ein Ärger wegen einer blöden kleinen Lampe!

Sonntag, 21. Juni 2009

Einen Riesensprung über den Atlantik und einen Kontinent bis zum Pazifik! [Gastbeitrag]

Ilse, die ja diesen März zusammen mit meiner Mutter zu Besuch war, hat eine sehr nette Zusammenfassung ihrer Zeit in San Diego beschrieben. Die wollte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Achtung: der Text ist etwas lang ;). Danke, Ilse!

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Zwei passionierte und engagierte Großmütter aus Buxtehude, Oma Marianne und Omi Ilse zogen um die halbe Welt, um vom 28. Februar bis zum 23. März 2009 ihren dreiwöchigen Urlaub im sonnigen Kalifornien nahe der mexikanischen Grenze in der jungen Millionenstadt San Diego zu verbringen.

Marianne hatte große Sehnsucht nach ihrer Schwiegertochter Christine und ihrem jüngsten Sohn Sebastian. Beide arbeiten dort seit einem ¾ Jahr an der Universität und in der Computerbranche (und sie werden sicherlich noch ein weiteres Jahr in ihrer Wahlheimat bleiben). Es war für Marianne also Zeit, ihre Kinder endlich in die Arme schließen zu können. Natürlich hatte sie ein starkes Bedürfnis, beide möglichst zu verwöhnen und sie liebevoll mit deutschen Gerichten zu bekochen, denn beide hatten z. Zt. das amerikanische Essen total über. So kam ich dort natürlich auch in den Genuss von Königsberger Klopsen, Hähnchenschnitzeln mit Blumenkohl, Buletten und herrlichen Gemüsesuppen. Danke Marianne!!!

Mir dagegen schwirrten Ziele im Kopf herum wie der Highway No. 1 bzw. 101, San Francisco, Big Sur, die Cannery Row in Monterey, Death Valley, alte verfallene Goldgräberstädte wie die Ghost Town Bodie, Indianerreservate und allenfalls Las Vegas in Nevada. Ja, ich verstieg mich manchmal sogar in die Idee, einen Trip in den Grand Canyon National Park machen zu wollen.
Natürlich musste ich diese abenteuerlichen Pläne völlig beiseite schieben, da ich die riesigen Entfernungen und unsere tatsächlichen Kräfte überhaupt nicht in Betracht gezogen hatte. Aber, - man darf ja mal träumen!!!

So beschloss ich, mich ganz auf Südkalifornien, den Pazifik und das fast immer gleichbleibende sonnige und warme Wetter (es schwankt das ganze Jahr über von 15°-25° C) auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde einzustellen. Ja, im Monat März lebten wir sicherlich im Grenzgebiet der „langen und kurzen Hosenzeit“, wie viele Kalifornier die beiden deutlich unterscheidbaren Jahreszeiten benennen.
Desweiteren wollte ich etwas von der Atmosphäre mitbekommen, wollte möglichst viel erfahren, wie Menschen dort leben, fühlen und denken.

Die Daheimgebliebenen wünschten uns alles Gute für die Reise, denn wir selbst empfanden diese kleine Weltreise doch auch irgendwie als eine Herausforderung.
Kommen wir mit der Automatik unseres Mietautos gut zurecht? Sind wir fit für die amerikanischen Verkehrsregeln? Kommen wir mit dem amerikanischen Straßenverkehr schnell genug klar? Können wir evtl. auftretende Probleme oder Gefahren mit unseren Sprachkenntnissen regeln, bzw. richtig einschätzen?

Ulrike, Johanna und Lenja brachten uns um 6.00 Uhr morgens zum Hamburger Flughafen. Die siebenjährige Johanna bat mich dringend darum, ihr später zu erzählen, was ich bei der Landung gefühlt habe.

Nach 16-stündigem Flug kamen wir endlich um 4.00 p. m. in San Diego an. Zu unserer großen Enttäuschung holten uns Freunde von Christine und Sebastian ab, denn Mariannes Kinder waren beide ernsthaft an Grippe erkrankt. Mit großem Einsatz und unglaublicher Geduld versuchten Steffi mit Mann Tim und Säugling vergeblich, an unseren Schlüssel der Ferienwohnung zu gelangen; kurz vor Mitternacht schlug ich schließlich völlig entnervt vor, in einem Motel zu übernachten. Das taten wir auch und nach 24 Stunden lagen wir dann endlich im Bett. Die „Schlüssel-Odyssee“ ging allerdings am nächsten Tag erst einmal weiter. Lillian, eine einheimische Nachbarin unserer Ferienwohnung, gab mir ihr Handy, damit ich uns telefonisch Hilfe holen konnte. Nachdem ich aber mit meinen Sprachkünsten keinen Erfolg hatte, denn die ältere Besitzerin unserer Unterkunft konnte meinen „englischen Akzent“ am Telefon nicht verstehen (und ich hatte das gleiche Problem mit ihrer kalifornischen Aussprache), führte Lillian das Handygespräch weiter. Nach langem Hin und Her hatte sie schließlich Erfolg. Lillian und ihre Mutter Monique hatten uns inzwischen mit Brot, Butter, Käse, Obst und Wasser versorgt und mittags brachte uns ein junges Mädchen tatsächlich den passenden Schlüssel.

Diese Offenheit und Hilfsbereitschaft der Kalifornier erlebten wir des öfteren. So kamen die Menschen leicht mit uns ins Gespräch und wenn sie merkten, dass wir aus Germany kamen, erzählten sie uns oft begeistert, dass sie in Heidelberg, Frankfurt oder auch in Luxemburg einmal stationiert gewesen seien oder, dass ihr „grandfather“ oder andere Vorfahren von Deutschland hierher ausgewandert sind. Aber deutsch sprechen konnte kaum jemand. Erst heute werden Fremdsprachen auch in Amerika häufiger gelehrt.

Ich fand später auch folgendes kleines Erlebnis für die Mentalität der Menschen dort bezeichnend: Neben uns, direkt vor Mariannes Schlafzimmer; feierte eine große Gruppe jugendlicher Surfer, na, jedenfalls Urlauber, regelmäßig mit beträchtlichem Alkoholkonsum sehr laut bis in die tiefe Nacht hinein (3°° a.m.) Bevor wir uns vornahmen, uns im Büro darüber zu beschweren, wollte ich zunächst versuchen, das Problem durch ein höfliches Gespräch mit den Jugendlichen selbst zu lösen. Sie gingen auch sehr nett auf meine Bitte ein. Ja, abends um 10 °° Uhr klopfte es an unserer Tür und sie fragten uns sogar, ob wir mit dieser Lautstärke zurecht kämen. Ich war durch ihre gut gemeinten Vorsätze ganz gerührt. Nur, ich hatte vergessen, dass viele Kalifornier genau an diesem Tag das irische Fest, den St. Patricks Day kräftig feiern indem sie sich mit grünen Bekleidungsstücken, Schals oder sonstigem Beiwerk grün ausstatten. (Sogar Barack Obama trug einen grünen Schlips, wie ich`s im Fernsehen feststellen konnte.) Jedenfalls unterschätzten die Jugendlichen unter dem enormen Alkoholkonsum ihre Lautstärke, und die arme Marianne konnte wiederum kaum schlafen. (Wir sahen am nächsten Tag einen riesigen Berg geleerter Bierflaschen!) Zum Glück reiste diese Gruppe dann ab, und wir konnten den noch verhältnismäßig geringen Urlaubsbetrieb in der Vorsaison weiterhin genießen.
Der Versuch, nachmittags Christine und Sebastian nur nach Beschreibung ohne Stadtplan aufzufinden, schlug fehl. (Später konnten wir es selbst nicht mehr begreifen, warum wir solche Probleme dabei hatten.) Ja, die Abkürzungen der Avenues (Ave), Boulevards (Blvd), Roads (Rd), Highways (Hghw) errieten wir bald; leider interpretierten wir die Abkürzung Dr spontan als Doctor und kamen erst zwei bis drei Tage später auf die Idee, dass Dr die Abkürzung für Drive war. Diese Tatsache hat zunächst bei uns immer für Verwirrung gesorgt, und wir haben uns deshalb des öfteren verfahren. Nach unserem „Aha-Erlebnis“ hat sich das Problem aber schnell gelöst. und wir kamen mit der kalifornischen Straßenführung und den veränderten Verkehrsregeln gut zurecht. Ja, wir fanden Vieles sogar übersichtlicher als in Old Germany. Gerade Straßennummern führen in die Nord- bzw. Südrichtung, die ungeraden Straßennummern stehen für die Ost-West-Richtung; dreistellige Straßennummern weisen auf eine Umgehungsstraße hin. Man brauchte sich bei der Orientierung also nur die jeweiligen Himmelsrichtungen einzuprägen.

In kleinen Schritten eroberten wir uns langsam zunächst die engere Umgebung unserer Ferienwohnung, dann die Stadt San Diego und schließlich auch das Umfeld der Millionenstadt. So schreibe ich einfach auf, was mir an Unternehmungen und Eindrücken nachhaltig gefallen hat.
• Zur Mission Bay, einer großen Meeresbucht mit Ferienbetrieb, wunderschönen Palmen, Segelschiffen, zwei nachgebauten Mississippischiffen als Ausflugsdampfer, benötigten wir nur drei Minuten Gehzeit. Wir bewunderten die Blütenpracht der kleinen Vorgärten. Die Blüten bekannter Pflanzen, so z. B. die der hier so häufig wachsenden Strelizien, fallen bedeutend größer aus als bei uns. Das Klima ist für den Pflanzenwuchs optimal. Die Gärten brauchen trotz des sonnigen warmen Wetters durch die Nähe des Meeres und der damit verbundenen Verdunstung kaum gegossen zu werden, denn der meist nächtlich aufkommende Nebel sorgt für die nötige Feuchtigkeit; so war beispielsweise unser Auto des öfteren morgens nass, obwohl es nicht geregnet hatte.

Unsere lieben Nachbarn, Lillian und Monique, nahmen uns einmal auf einem ihrer Hundespaziergänge mit und zeigten uns dort eine wunderschöne Hotelanlage mit Palmen, kleinem Wasserfall und einem Seehundsbecken, das verlassene oder zu Schaden gekommene Tiere beherbergte. So fühlte sich dort ein blinder Seehund sichtlich wohl, und ein kleineres Tier wurde dort weiter aufgepäppelt, um später wieder im Ozean ausgesetzt zu werden.

• In der Gegenrichtung unseres Quartiers war der Pazifik in etwa sechs Minuten erreichbar. Wir waren von ihm total begeistert. Ebbe und Flut sind zwar bemerkbar, wirken sich aber kaum auf die Freizeitbeschäftigungen wie Baden, Surfen oder Segeln aus.
Zur riesengroßen Enttäuschung von Marianne konnten wir leider nicht baden. Der kalte Pazifikstrom sorgt dafür (anders als an der Nordsee der warme Golfstrom), dass auch in dem so warmen, südlich gelegenen San Diego das Baden nur in der späteren Sommerzeit angeraten ist.
Vom Zusehen beim Surfen konnte ich nie genug bekommen. Diese, in Kalifornien entstandene sportliche Betätigung, bewunderten wir natürlich auch an anderen markanten Orten des Pazifikstrandes, u. a. bei La Jolla, wo wir ebenfalls eine interessante Seehundstation entdeckten, im Ocean Beach am Municipal Pier, am Chrystal Pier, wo die Brandungswellen noch höher schlugen als an „unserer Beach“. Wir schauten auch gerne ganz in unserer Nähe am Ozean an dem „Wave House“ vorbei, in dem Anfänger wie auch Könner an bzw. auf der künstlich erzeugten Brandungswelle trainieren konnten.
Natürlich erlebten wir an „unserer Beach“ auch einen wundervollen Sonnenuntergang. Leider schafften wir es aber nicht mehr, uns dieses Spektakel noch einmal am Sunset Cliff anzusehen.

• Am Wochenende gingen wir mit Christine und Sebastian zur Sea World, einem der interessantesten Themenparks Kaliforniens mit sehr vielen Meeresbewohnern wie Delfinen, Seelöwen, Walen, Haien, Pinguinen,..... Besonders bekannt sind die Vorführungen der dressierten Killerwale (Shamus), Delfine oder Seelöwen. Ich war schon irgendwie fasziniert von dem Zusammenspiel der Trainer und den Shamus. Es war eindrucksvoll zu beobachten, wie die Tiere auf den kleinsten Wink des Menschen reagierten. Trotz allem war ich im Zweifel, ob es für diese großen Orkas nicht doch eine Tortour ist, sich auf so engen Bahnen bewegen zu müssen.
Der Eintritt war sehr teuer, aber dafür konnte man das ganze Jahr über dort hingehen. So wiederholten Marianne und ich diesen Besuch. Wir kamen morgens fünf Minuten vor der Öffnung bereits dort an und waren dann sehr erstaunt, als plötzlich die amerikanische Nationalhymne ertönte, viele Menschen mitsangen und dabei die Hand aufs Herz legten. - Ja, diesen Ritus erlebten wir auch später im Balboa Park nach einem Orgelkonzert, das auf einer fast im Freien stehenden Orgel, der Spreckels Orgel (von einem vielfachen deutschen Millionär gespendet), geboten wurde. Wie immer nach dem Konzert spielte die Orgel die Nationalhymne, die Menschen standen auf, sangen teilweise mit und legten wiederum die Hand aufs Herz.
Sahen wir hier nicht auch die Amish-Leute mit ihren weißen Häubchen? (Sie hatten sich vor zwei oder dreihundert Jahren von den Mennoniten abgepalten, kamen meist aus dem süddeutschen und schweizerischen Raum und viele, vor allem die ältere Generation, schwören noch heute dem technischen Fortschritt ab, leben ohne elektrischem Strom, Autos oder auch Krankenversicherungen.)

• Die meisten Gebäude des Balboa Parks wurden erst 1915/16 zur Panama-Kalifornien Ausstellung anlässlich der Einweihung des Panamakanals erbaut. Wir nahmen uns keine Zeit um eines der vielen sehr guten Museen in diesem Park aufzusuchen, sondern genossen die wunderschöne botanische Anlage mit den vielen Gebäuden im spanisch-mexikanischen Baustil sowie das hübsche spanische Dörfchen.

• Ja, hier schmeckte uns auch zum ersten Mal so richtig das Mittagessen; der Preis war für unsere Verhältnisse vertretbar aber natürlich nicht ganz billig. Ansonsten gab es in vielen Restaurants nur Hamburger, Hamburger, Hamburger, Wraps, Chips, also wirklich das typische amerikanische Essen, von dem sich die meisten Menschen dort auch tatsächlich fast täglich ernähren. (So ist`s auch erklärlich, warum ein Jugendlicher später bei der Flugzeuglandung in Hamburg einen Lacher erntete als er sagte: „und jetzt einen Hamburger!!!“)Am besten war man bedient, wenn man „ausländische Restaurants“ mit mexikanischer, italienischer, japanischer ... Küche besuchte. Ja, einmal aßen wir mit Christine und Sebastian sogar in einem deutschen Restaurant. Als Dank für die vielen anstrengenden Bemühungen um unseren Haustürschlüssel hatten die beiden auch Steffi mit Mann und dem Baby dort zu einem wunderbaren „Dinner“ eingeladen.

Mittlerweile konnten wir verstehen, warum man dieser amerikanischen Küche so bald überdrüssig wurde. Das normale Brot schmeckte widerlich süß, ja, viele Speisen oder Getränke kamen uns sehr unangenehm versüßt vor. - Als ich bei einem Optiker meine Brille richten ließ, antwortete er mir spontan auf die Frage was es wohl koste: „A german sausage“, eine deutsche Wurst. Die hätte ich jetzt auch einmal so gern gegessen! In der riesengroßen Mall Ralphs hatten wir Mühe, immer das Richtige für Mariannes Speiseplan zu finden. Wir suchten zunächst lange nach dem passenden Aufschnitt und unserem Brot. Ja, Weintrauben und Wassermelonen, die schmeckten uns mit ihrem wunderbaren Aroma immer, weil sie in diesem Klima so gut gedeihen.

• Gleich am Balboa Park befindet sich der Zoo, dessen Anfänge ebenfalls auf die Panama-Pazifik Ausstellung zurück gehen. Mir gefiel besonders die Zoolandschaft mit der üppigen Vegetation, den Canyons, den Wasserfällen, dem Regenwald, wo man die Tiere fast in ihrer herkömmlichen Umgebung bestaunen konnte. So konnte man beispielsweise das Nilpferd unter Wasser schwimmend beobachten.

• Interessant fand ich auch den kurzen Trip nach Point Loma, dessen Halbinsel sich zwischen der San Diego Bay und dem Pazifischen Ozean erstreckt. Vordem fuhren wir noch an einem der größten Navyfriedhöfe des Landes vorbei, dem Rosecrans National Cemetery, der in der schönen Landschaft eingebettet ist. Im spanischen Auftrag landete 1542 als erster Europäer der Portugiese Juan Rodriguez Cabrillo mit seiner Mannschaft in Kalifornien am Point Loma. Von seinem Denkmal aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Skyline San Diegos. Vor uns lag die -->

Halbinsel Coronado, die wir einige Tage zuvor über die schöne Coronado-Bridge fahrend besichtigt hatten. Wir schipperten von dort aus noch schnell mit einem kleinen Linienschiff in den Hafen von San Diego, kehrten dann aber gleich wieder zurück, um uns das berühmte Coronado Hotel am Pazifik anzuschauen. Viele US-Präsidenten, Charles Lindbergh, sowie viele Filmgrößen waren hier Gäste gewesen. Zahlreiche Filme sind hier gedreht worden, u. a. „Manche mögen´s heiß“ mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis.

• Natürlich besuchten wir auch die Innenstadt, Downtown. Wie sich das dann so gehört, schauten wir uns das Einkaufszentrum Horton Plaza an. Es war baulich und farbig interessant gestaltet, aber wir hatten eigentlich nicht allzuviel Lust, uns dort lange aufzuhalten. Ebenso erging es uns im anschließenden Gaslamp Quarter, einem ehemaligen berüchtigten Viertel voller Spelunken, Spielhöllen und Bordellen. Jetzt sind es aber schöne, renovierte Straßenzügel mit im viktorianischen Baustil errichteten Hotels, guten Geschäften und Restaurants; die Straßen sind mit Gaslampen ausgestattet und von der Polizei gut überwacht.

• Ich wollte noch unbedingt Old Town besichtigen. Bis in die 1870er Jahre lag hier das Zentrum von San Diego. Mich interessierten hier besonders die Adobe-Häuser. (Lehmziegelhäuser, wobei die Lehmziegel nur luftgetrocknet sind; daher gibt es diese Häuser nur in Gegenden mit sehr geringem Niederschlag.) Der kleine Stadtteil schien in der Zeit von vor 135 Jahren konserviert worden zu sein. Leider ging mir der Verkaufsrummel zu sehr auf den Keks!

• Christine, Sebastian und auch unsere lieben Nachbarn Lillian und Monique beschwörten uns immer wieder, einmal an einer Wale-Watching–Tour teilzunehmen. Auch im Februar und März ziehen immer noch die Grauwale von Mexiko 10 000 km weit zurück in dem Norden, nachdem ihr Nachwuchs während der Wintermonate in den südlichen Gewässern geboren wurde. - Marianne hatte Bedenken ihr könne es auf dem Schiff schwindelig werden; aber nachdem wir uns vergewissert hatten, dass das Schiff verhältnismäßig groß war, ließen wir uns auf das kleine Abenteuer ein, zumal wir noch ein zweites Mal hätten fahren können, wenn wir keinen Wal zu sehen bekommen hätten. Zudem gab uns Lillian noch einen Bon, mit dem wir zu zweit auf einer Karte fahren konnten. In der Tat, wir genossen die vierstündige Seefahrt auf dem Pazifischen Ozean, sahen Seelöwen, wahrscheinlich auch Delfine und ganz bestimmt mehrere Grauwal-Flossen, - Schwänze und Atemfontainen dieser imposanten Meeressäuger. Um die Wale schneller entdecken zu können, spürte ein Hubschrauber die Wale auf, und der Pilot stellte zu dem Kapitän des „Wale-Watching-Ships“ einen Funkkontakt her.

• Nach diesem Trip gönnten wir uns in Sea Port Village auf dem Fish Market (in der Nähe des Hafens) ein gutes Fischgericht. Dabei hatten wir eine schöne Aussicht auf den Hafen und auf einen riesigen Museums-Flugzeugträger. (San Diego ist seit 1941, nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor, heute noch ein Hauptmarinestützpunkt der USA)

• Mit der Zeit stieg bei uns das Verlangen, mehr von dem Hinterland San Diegos sehen zu wollen. Wir folgten Christines und Sebastians Vorschlag nach Julian zu fahren. Hier wurde 1870 Gold gefunden, und die renovierten Holzhäuser erinnern noch an die damalige Zeit. Heute ist Julian eine ländliche Idylle, umgeben von Ranches, Pferdekoppeln und Apfelplantagen. Das Dörfchen liegt 1 287m hoch und ist weithin bekannt durch seinen berühmten Apfelkuchen, den wir natürlich auch probieren mussten.
Schon auf der Hinfahrt war ich von der uns fremden kahlen steilen Berglandschaft, die mit großen abgerundeten Felsbrocken geradezu übersät war, sehr beeindruckt, und so lockte uns der Vorschlag einer Wirtin, die uns in Julian bedient hatte, doch gleich weiter in die
Wüste zu fahren, zumal sie wegen geringen Niederschlages zu blühen begann. (Diese blühende Wüste kann man nur in den Monaten März und April erleben.) Es war nicht mehr weit zur Anza-Borrego-Desert. Diese Wüste gilt als eine der größten und schönsten Wüstenlandschaften des Staates Kalifornien, da sie mit ihren steinigen Ebenen, engen Canyons, Wäldern und Seen, Quellen und mit Palmen bewachsenen Oasen sehr abwechslungsreich ist. Leider war uns die Zeit knapp geworden, und wir sahen während der Autofahrt nach Borrego Springs nur einen winzigen Abschnitt der Desert. Wir konnten schon kleine blühende Wüstenblumen, auch große und kleine Kakteen entdecken und wunderten uns über die Felslandschaften mit engen Canyons und tollen Aussichten. Marianne vermisste die von ihr erträumte Sandwüste und war deshalb zunächst erst einmal von der Anza-Borrego-Desert sehr enttäuscht.
Die schönsten Wüstenlandschaften kann man dort aber ohnehin nur zu Fuß erreichen. – In der Zeit von Oktober bis März steigt hier die Temperatur kaum über 30°C. In den übrigen Monaten herrscht in der Steinwüste oft mehr als 38°C Hitze und der Aufenthalt ist in dieser Zeit sehr anstrengend. Zum Glück stehen am Straßenrand häufig Notrufsäulen.

• Am letzten gemeinsamen Wochenende mit Christine und Sebastian fuhren wir am Samstag nach Carlsbad, einem Städtchen zwischen Los Angeles und San Diego am Pazifik liegend. Carlsbad ist tatsächlich nach der tschechischen Stadt Bad Karlsbad benannt worden, weil die Beschaffenheit beider Wasserquellen nahezu identisch sind.
Hier ist die kleine Stadt durch ihre schönen Blumenfelder bekannt geworden, und außerdem (das ist nicht unwichtig für Deutsch-Kalifonier) gibt es hier einen Laden mit echt deutschen Lebensmitteln, die allerdings nicht billig sind.

• Am Sonntag wollte ich so gerne dem Vorschlag von Lillian und Monique folgen und nach Descanso (einem alten Western-Ort ähnlich, aber ohne Touristenrummel) und zu einem Indianerreservat fahren. Sebastian und Christine taten uns den Gefallen.
Ich selbst war auch von der Gegend und dem kleinen Ort Descanso ganz angetan; wir fuhren aber gleich weiter, da die anderen wenig Interesse daran zeigten. Dafür verließen wir aber bald die Interstate 8, um uns in einem kleinen Indianerreservat umzuschauen. Indianer entdeckten wir dabei wohl kaum; aber für die Reservate ganz typisch, gab es dort wie in Las Vegas riesige Spielhöllen; die sind für die Indianer eine gute Verdienstquelle.
Da inzwischen in Amerika die Bevölkerungszahl der Indianer stark zugenommen hat, kommt die indianische Kultur besser ins Bewusstsein der Menschen und gewinnt wieder mehr an Bedeutung, so las ich das wenigstens in „meinen schlauen Büchern“.

• Von der einheimischen Tierwelt habe ich noch nicht sehr viel erzählt. Natürlich haben wir auf der Fahrt nach Julian und in die Anza Borrego Desert keine Pumas, Kojoten (=Steppen- oder Präriewölfe) oder gar Wüstenfüchse gesehen, obwohl dort in den Bergen welche leben könnten. Wir sind auch Gott sei Dank keiner Schwarzen Witwe, gefährlichen Schlangen oder anderen ungewöhnlichen schreckerregenden Reptilien begegnet. Die grauen amerikanischen Eichhörnchen, die „squirrels“, sind uns desöfteren über den Weg gelaufen. Viele Pelikane konnten wir beobachten. Trotz eifriger Bemühungen habe ich aber leider keine Kolibris gesehen, die dort gar nicht einmal so selten herumfliegen sollen.

• Nicht zuletzt habe ich mich über die wenigen, für mich aber wichtigen, kurzen Gespräche mit Christine und Sebastian gefreut. Kalifornien ist nun einmal wegen seiner Computerbranche und seiner Forschung am Genom bekannt. Gerade die Universität von San Diego ist bei der Genforschung weltweit führend. Im Gegensatz zu Deutschland darf man hier auch weiterhin an embryonalen Stammzellen forschen. Christine versucht an ihrem Institut aus Hautzellen Stammzellen zu gewinnen, damit sie später ggf. für medizinische Zwecke eingesetzt werden können.

• Durch die Gespräche mit den beiden bekamen wir in etwa mit, wie hart in den USA der Konkurrenzkampf ist. Es gibt keinen Kündigungsschutz, man darf nur an vier Tagen im Jahr wegen Krankheit fehlen. Der Schwangerschaftsurlaub vor und nach der Geburt beträgt insgesamt nur sechs Wochen. Sebastian hat es kürzlich selbst erlebt, dass zwei Mitarbeitern plötzlich gekündigt wurde. Er meinte weiterhin, dass der einzelne Mensch sich in etwa so wie die ganze Nation verhält; es gilt die Devise: „Ich bin stärker!“ – „Ich bin besser!“ – „Ich kann es besser als du!“ - Man darf sich keine Blößen geben! „Yes, we can!“ Das kann leicht in Psychoterror ausarten.

Ja und überhaupt Marianne! Neben ihren schon so hochgelobten Kochkünsten möchte ich es nicht versäumen, mich für ihren guten und sicheren Fahrstil zu bedanken. Sie fuhr stets souverän, wenngleich ich sie auch manchmal im letzten Augenblick ein wenig hektisch auf eine andere Fahrspur der Interstate oder auf eine versäumte Abfahrt oder... hinwies.
Vor der Reise hatte sie sich so vor dem Autofahren mit dem Automatikgetriebe gefürchtet. - Zu meiner großen Überraschung und Schadenfreude, würgte sie, in Hamburg wieder angekommen, bei der Übernahme und beim Anlassen ihres eigenen Autos zwei mal hintereinander den Motor ab. Hatte sie sich mittlerweile doch so an die Automatik gewöhnt, dass sie vergessen hatte, die Kupplung zu treten.

Ja, Marianne! In neuen Situationen hatte sie oft einen ganz schnellen Überblick und wusste sofort was zu tun ist. Ja, und irgendwie konnten wir unseren Urlaub mit unseren doch auch unterschiedlichen Ambitionen gut zusammen gestalten, wenngleich wir wegen der „Jackenfrage“ immer wieder einmal kleine Dispute hatten. (Am Pazifik fröstelte ich leicht, währenddessen wollte Marianne durch ihre leichte Kleidung unbedingt den Sommer herbeibeschwören!)

Danke Marianne, es war schön! Dieser Urlaub verhalf mir auch sehr viel weiter bei meiner Bewältigung der letzten beiden schweren Jahren, da ich durch völlig andere Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken mehr Abstand zu dem Vergangenen gewinnen konnte.

Muss ich noch erzählen, dass ich in Christines und Sebastians Wohnung „glasschüsseltragend“ die Treppe hinuntergefallen bin? Der Sturz war ziemlich heftig, zumal dabei die Schüsseln zersprangen, ich neben kleinen Schnittwunden am Kopf stark blutete und der Lärm zudem beträchtlich war. Ich hatte dennoch Glück, denn meine Kopfverletzung war nicht weiter schlimm; mir machte nur eine heftige Rippenprellung, ein großer Bluterguss an meiner Brust und um mein linkes Knie herum zu schaffen.

Vier Tage vor unserem Rückflug nahm ich wegen der Thrombosegefahr Aspirin ein. Dies war durchaus sinnvoll, erwies sich aber später im Hinblick auf meine großen Blutergüsse durchaus als kontraproduktiv. Die Schmerzen wurden schlimmer, da das verdünnte Blut sich weiter verbreitete und ich zudem zu Hause auf die aufgetragene „Blutergusscreme“ heftig allergisch reagierte. Bei den Schmerzen dachte ich oft an den Rat meines deutschen Arztes, ich solle mir auf keinen Fall durch mein Befinden die interessanten und schönen Erlebnisse in dem Traumland Kalifornien verderben lassen, meine Probleme seien „nur kosmetischer und schmerzhafter Natur.“ Gott sei Dank entspräche dies auch nicht meiner Art!

Ach, ich vergaß noch zu sagen, in der Nacht vor unserem Abflug legte Lillian uns einen Zettel vor die Tür, darauf stand:
We are not sure if we would see you before you left. It was a pleasure to meet you both and to have you as neighbors!
If you come back to San Diego, be sure to let us know.
Here are our emails if you want to keep in touch:
[…]

Der Riesensprung über den Atlantik und den Kontinent Amerika ist kleiner geworden!
Christine und Sebastian träumen sicherlich noch von Gemüsesuppen und Königsberger Klopsen. Marianne träumt wahrscheinlich weiterhin von einem Bad im Pazifik und ich, ich träume von einem Sonnenuntergang am Sunset Cliff.

Andreas holte uns am 24. März früh morgens am Hamburger Flughafen ab, fuhr mit uns weiter nach Finkenwerder zu seiner Arbeitsstelle und Marianne übernahm dort ihr eigenes Auto und brachte uns sicher nach Buxtehude.

Lina hatte für die Abwesenheit von Oma eine Strichliste geführt und war selig, den letzten Tag wegstreichen zu können. Sie konnte es kaum erwarten bis sie nun endlich ihre geliebte Oma wieder umarmen konnte. Lars freute sich sicherlich auch, verhielt sich aber beim Wiedersehen bestimmt etwas cooler, denke ich.
Auch meine Enkelkinder Hanno, Charlotte, Lenja und Johanna rannten mir mit leuchtenden Augen entgegen.
Und sicherlich freuten sich auch Carmen, Andreas sowie Ulrike und Martin, dass beide Mütter, bzw. Großmütter ihre Dienste bei den Enkelkindern wieder aufnehmen konnten; ach, und überhaupt!!!....Wir waren in Buxtehude, nunmehr unserer neuen Heimat, angekommen!!!

Montag, 15. Juni 2009

San Diego County Fair

Es gibt hier einmal im Jahr eine sogenannte County Fair, die wir uns natürlich mal angucken mussten. Also ging es am Sonntag zu den Del Mar Fairgrounds, wo auch die Pferderennen stattfinden. Das Ganze hat uns 10$ Parkgebühren und 13$ Eintritt pro Person gekostet + 0.5 Liter Wasser, da ich meine mitgebrachte Trinkflasche auskippen musste (leider nur geschlossene, gekaufte Flüssigkeitsbehälter erlaubt).

Nach relativ kurzer Zeit auf der Fair waren wir enttäuscht - es war eigentlich nichts anderes als eine (nicht mal besonders große) Kirmes, wie man sie in Deutschland umsonst besuchen darf. Es gab extrem ungesundes Essen zu horrenden Preisen und ne Menge waghalsiger Fahrgeschäfte. Der einzige Unterschied waren vielleicht die Hallen mit Nutztieren, die man begaffen konnte.

San Diego County Fair

Der Kiddie Rave

Tja, da wollte ich Freitag abend mal wieder schön auf Drum & Bass tanzen gehn und dann lande ich ohne Vorwarnung auf einem Kiddie Rave - oh Mann! Ich hätte die Warnzeichen eigentlich sehen sollen: 1. War trotz Drum & Bass Acts der Hauptact aus der Kategorie Nu-Rave, 2. Hieß es auf dem Post "All ages" und 3. Haben gerade die Sommerferien begonnen. So begab es sich dann, dass ca. 90% der Menschenmasse sicher unter 18 waren und einer peinlicher als der andere aussah. Zum Beispiel gab es die typischen Hipster, mit Emo-Haarschnitt und Holzfällerhemd. Dann gab es die Super-Raver, die mit pinken Fellstiefeln oder Schnullerkette (ehrlich!) ausgerüstet waren. Und zu guter letzt die extrem auf sexy gestylten 14 Jährigen Mädels mit Hot Pants und Fischnetzstrumpfhosen. Ich hab mich wirklich in die 90er zurückgesetzt gefühlt - da ist es dann wohl, das Revival.

Was ich auch nicht wusste ist, dass "All ages" bedeutet, dass überhaupt kein Alkohol verkauft wird. Nirgendwo im ganzen Laden! Stattdessen durfte ich mich an Vitamin Water berauschen... Ich vermute aber, dass das ein oder andere Kind sich ein paar Pillen eingeschmissen hatte und zwar aufgrund folgender Beobachtung: Ein Junge führte ein Mädchen an der Hand zu einer Wand und ließ sie da platznehmen. Dann steckte er sich kleine Gummipfropfen mit Leuchtdioden auf die Fingerspitzen und fuchtelte kniend mit den E.T.-Fingern endlos direkt vor ihrem Gesicht rum. Die junge Dame hatte einen Ausdruck aller höchster Freude aufgelegt und schien komplett neben der Kapp. Also bitte, das macht man doch nicht auf Brausetabletten!

Naja, wenigstens war die Musik gut, und ich konnte mit den 10 anderen Erwachsenen auf der Seitenlinie mitwippen...

Montag, 8. Juni 2009

Wieder mal Autoprobleme

Ich kauf nie wieder einen Ford! Besonders keinen für 2300 Dollar! Oh Mann..

Also es war so: auf dem Rückweg vom grand Canyon gings ca 4 Stunden durch die kalifornische Wüste und ich dachte die ganze Zeit: "Bitte halt durch, Auto". Es hat auch zum Glück durchgehalten, aber später, ca. 1 Stunde vor Ziel, in Sun City, hat es sich dann gemeldet: die Motor-Check-Lampe ging an! Wir sind dann gleich raus und zu ner Werkstatt gefahren. Die nette Dame dort tippte allerdings darauf, dass unsere Tankkappe nur nicht richtig festgeschraubt war. Die war auch tatsächlich nicht komplett fest. Also dachten wir wir können weiterfahren. Leider ist es aber trotzdem weiter angeblieben und den Rest des Heimwegs haben wir nur weiter gehofft, dass nicht plötzlich ein klonkendes Geräusch aus der Motohaube kommt.

Zuhause angekommen konnten wir den Wagen dann erst mal wieder beim Mechaniker unseres Vertrauens lassen. 300$ später lief er etwas besser, aber die Lampe war immer noch an. Am nächsten Tag wieder 300 dagelassen und Lampe endlich aus.

Letzten Sonntag sind wir zum Strand gefahren und plötzlich kam ein verdammtes KLONKENDES GERÄUSCH von hinten. Naja erst mal weiter zum Strand und einen netten Spaziergang im traumhaften Wetter am genialen Strand genossen (naja bis auf den Fakt, dass sich ein Muschelstück schmerzhaft in meinem kleinen Zeh eingebohrt hatte). Auf dem Rückweg war das Klonken da, und schlimmer! Ich bin dann gleich rechts ran und hab unter das Auto geguckt, dann durch den Reifen, dann wieder runter - nix!

Beim dritten Zwischenstopp auf der 500 Meter Strecke nach Hause hatten wir dann Glück: ein netter Amerikaner hat uns gesehen bzw. gehört und ist gleich rübergekommen und hat mitgeschaut. Er lief dann kurz in seine Wohnung rein und kam mit nem professionellen Wagenheber zurück :). Nach etwas Rumschrauben ergab sich, dass das Kugellager hinten links fetz is und er nix machen kann. Er ist uns dann zur Werkstatt gefolgt und hat uns heimgefahren. Echt nett, oder? Wir haben ihn dann gleich mal zu unserer kleinen Grillparty kommenden Samstag eingeladen und werden ihm ein feinen Steak auf den Grill legen.

Naja, heute ist Christine dann dank Steffi trotzdem zur Arbeit gekommen (DANKE!) und ich durfte heut abend wieder 180 Grüne auf den Tisch legen. Mannomann, hätten wir uns am Anfang ein teureres Auto gekauft, hätten wir ne Menge Geld gespart :|. Mal sehen, was wir jetzt machen - so super flüssig sind wir nämlich auch nicht momentan... Wenn uns jemand nen Mercedes-Benz schenken will, wird der gerne angenommen.