Donnerstag, 26. Februar 2009

Schrecken der US Arbeitswelt

Gestern hab ich hautnah die Schrecken der US Arbeitswelt kennenlernen müssen. Mein Cubicle-Kollege wurde fristlos gekündigt. Die Begründung war: "Es war einfach kein guter Fit". Da Kalifornien keinen Kündigungsschutz hat, kann man halt von heute auf morgen weg vom Fenster sein. Da sollte man sich schon ein Polster ansparen.
Die Aktion gestern war auf jeden Fall auch sehr unangenehm, da er dann hier heulend seine Sachen zusammengepackt hat. Der Arme hat nämlich gleichzeitig auch noch eine Scheidung am laufen in der es auf und ab ging und er saß hier schon manche Tage heulend am Platz. Und jetzt zieht seine Frau auch noch aus, bis er einen neuen Job gefunden hat. Tja, wenn man hier auf dem Boden liegt, wird noch nachgetreten.

Dienstag, 24. Februar 2009

Erste letzte Wünsche

Sollte ich einmal von euch gehen, dann begrabt mich bitte in einem Snuggie - der Kuscheldecke mit Ärmeln! Denn dann kann ich im Sarg noch ein spannendes Buch lesen (Friedhof der Kuscheltiere) und muss die Arme nicht schwierig um die Decke herumführen. Hm, vielleicht sollten wir wirklich mal so ein Ding bestellen. Allein schon wegen der obercoolen Werbung!

Montag, 23. Februar 2009

Learnings aus 4 Monaten Arbeit in SD

So, ich bin hier grob 4 Monate angestellt und wollte mal sammeln, was ich in der Zeit gelernt hab. Das ist nicht besonders viel, denn:

1. Ich mach die halbe Küche immer noch bei jedem zweiten Watercooler-Wechsel nass
2. Ich fühl mich immer noch nicht wohl im Cubicle
3. Ich hab immer noch nicht den am Anfang versprochenen Laptop (naja gut, das kann ich nicht lernen - wollte es nur mal erwähnen *heul* ;)
4. Ich benutz immer noch undiplomatische, deutsche Ausdrücke ("No, you're wrong")
5. Ich vertipp mich immer noch, wenn ich oft zwischen deutschem und englischem Kezyboard umschalte
6. Ich kann meinen Namen immer noch nicht für alle Anrufer verständlich aussprechen (Ich: "This is Sebäääästschin" - Die: "Is this Sebäääääästschän?")

Hmm, das war jetzt also eine Anti-Liste. Vielleicht schaff ich das nächste mal das Gegenteil...

Mittwoch, 18. Februar 2009

Baja Whale Watching Trip - Tag 3

Am dritten Tag war es dann endlich so weit. Ich bin früh um 6 aus dem Bett gefallen und hab nur noch gedacht: Wale, Wale, Wale. Erst einmal gings aber zum Frühstück, wo ich aus Mangel an guten Alternativen wie jeden Tag Rühreier mit Schinken verspeist hab. Danach gings aber doch noch nicht zu den Walen, sondern erst mal auf eine kleine Vogelexkursion an die Küste. Leider haben die sich an dem Tag rar gemacht und so war die Auswahl stark beschränkt. Und dann wurden wir noch am Leuchtturm rausgeschmissen, was eine total verwahrloste Gegend war - warum sollten wir da 20 Minuten rumhängen. Besonders traurig waren die abgemagerten Hunde, die versucht haben sich an Pelikanresten sattzuessen.

Kurz darauf kamen wir den Walen aber näher: es ging zurück nach Guerrero Negro und zu dem Bootstouranbieter und wir wurden Booten zugeteilt (je 10 Leute pro Boot). Am Vortag hat uns die Reiseleiterin noch eine Überraschung erzählt: ein Filmteam vom Lokalsender CBS8 wird uns begleiten und einen Bericht über die Tour zeigen. Vielleicht komm ich in 2-3 Wochen also im Fernsehen ;). Ich war allerdings nicht im Filmboot, was mir nur recht war.

Mit kleinen Bussen ging es dann, vorbei an den Salinen, zum Bootsanleger. Mein Gehirn: "Wale, Wale, Wale". Nach dem Umsteigen auf die Nussschalen heizte der Fahrer dann auch gleich mit Karacho auf die Lagune, in der sich zu der Zeit wohl ca 600 Wale befanden. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir auch sehr schnell welche gesehen haben: zwei Wale im hübschen Begattungstanz! Die nächsten 3 Stunden waren dann vorne, links, rechts und hinten immer wieder Wale. Mal nah, mal fern, mal am Begatten, mal am einfach nur reglos daliegen, mal am Springen usw. Einmal war ein Wal sogar unter dem Boot - und drei mal so lang wie das Boot (Angst hatte ich aber keine)! Ich hab sein Auge direkt neben meinem Sitz unten im Wasser gesehn. Hätte ich mich halb reingehängt, hätte ich ihn sicher antatschen können. Ein weiteres Highlight war die letzte Begegnung mit Walen bei der Begattung. Plötzlich blitzte etwas Pinkes auf - zwei Pinke Sachen. Es waren zwei etwas verwirrte Männchen, die sich wohl gegenseitig für Weibchen gehalten haben und sich ihr Geschlechtsteil entgegengestreckt haben. Es ist wohl schon selten, nur eine dieser sogenannten Pink Floyd zu sehen - zwei auf einmal sind dann schon sowas wie ne Sensation!

Kurz danach musste wir aber leider wieder runter vom Wasser - der Naturschutz bestimmt, dass jeder Touri am Tag nur 3 Stunden in der Lagune sein darf. Sehr gut, dass sowas auch in Mexiko durchgesetzt wird. Ja und danach ging es wieder in den Bus und zu unserer letzten Nacht in Catavina. Dort haben wir dann Tequila getrunken, eine Pinata gehauen und Heuschrecken gegessen (schmecken wie Stockfisch!).
Baja California - Tag 3 (Wale)

Baja Whale Watching Trip - Tag 2

Am zweiten Tag des Whale Watching Trips in Mexiko wurde vor allem gefahren. Die Gesamtfahrzeit an dem Tag waren so ca. 9 Stunden würd ich sagen. Es ging los in Ensenada, dann gab es eine kurze Pinkelpause in einem Privatmuseum, das wirklich nur eine kleine Hütte voller Plunder war. Der nächste Halt war dann schon mitten in der Wüste, wo es leckere Hummer-Burritos zum Mittag gab. Nach ein paar weiteren Stunden durften wir uns die Beine bei einem kleinen Wüstenwalk vertreten. Der letzte Pinkelstopp war dann in Catavina, wo wir auch die letzte Nacht verbringen sollten. Witzigerweise wird der Strom dort erst nach 4 angestellt, weshalb alle im Dunkeln aufs Klo gehen mussten. Unser Ziel Guerrero Negro wurde um 8 erreicht, wo wir nach Abendessen und ein paar Margheritas voller Vorfreude auf die Wale einschlummerten.
Baja California - Tag 2

Montag, 16. Februar 2009

Whale-Preview

Ich bin heute von der Wal-Exkursion zurückgekommen. Werd die Tage dann mal alle Bilder verarbeiten und den Bericht schreiben. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Hier schon mal drei gute Bilder (nein, ich bin auf keinem davon zu sehen):


Freitag, 13. Februar 2009

Baja Whale Watching Trip - Tag 1

Hallo aus Mexiko! Ich sitze hier gerade in Ensenada im Hotel Coronado (sehr schön - sieht von außen wie ein (Disneyland-)Schloss aus) am ersten Abend unseres geplanten Mexiko Wale-angrabschen-Trip. Leider musste ich aber Christine in San Diego zurücklassen, da die Arme total erkältet is. Ich sitz hier also allein in einem der zwei Queensize Betten und gleich ist es Valentinstag - aber auf diesen Kommerz-Feiertag fallen wir sowieso nicht rein, nicht Schatz? Wenigstens ist ein deutsches Freundespärchen (Petra und Uli) dabei; außerdem ist zufällig noch ein weiteres deutsches Pärchen dabei, die Petra und Uli sogar schon kannten (die deutsche Szene ist klein ;). Die restlichen Mitreisenden sind altersmäßig und herkunftsmäßig breit gefächert. Find ich schon in Ordnung, die Zusammenstellung.

Tja, ansonsten ist heut die Reise erst losgegangen: nach der Arbeit schnell gepackt und MP3/Video-Player geladen und dann gings zum Bus (wir natürlich der letzten Reihe zugeteilt, aber der Bus hat noch einige Reihen hinter uns leer). Der fuhr bis zur Grenze, wo wir dann aussteigen mussten und ein Formular in einem kleinen Büro stempeln lassen mussten. Danach durften wir uns mit unseren Koffern hinter einer kleinen Ampel aufstellen und der Reihe nach die Taste auf der Ampel drücken. Wenn sie grün leuchtet durfte man weiter, bei Rot musste der Koffer aufgemacht werden. Sehr witzig, diese Zufallsmethode!

Weiter gings dann kurz durch Tijuana und auf den Highway nach Ensenada, ca 90 Minuten Fahrt. Dieser Bezahlhighway ist sehr gut ausgebaut und nicht besonders voll (nachdem wir aus TJ raus waren). Leider ist mir trotzdem schon leicht schlecht geworden - ich bin halt lange nicht mehr Bus gefahren. Hab etwas Bedenken wegen morgen, denn da gibt es insgesamt über 8 Stunden Busfahrt auf einem viel holprigeren Highway. Am besten ich nehm Reisetabletten...Aber was tut man nicht alles, um mal Wale angrabschen zu können :) (was dann am Sonntag passieren wird).

Das Essen im Hotelrestaurant war sehr lecker, gehoben mexikanisch. Trotzdem haben wir zu fünft nur $45 bezahlt (naja nur 4 Essen, aber dafür mit Getränken)! Ein kleiner Schocker war der Anruf nach Hause: $6 für 6 Minuten!

Ich hoffe ich kann Morgen Abend auch wieder irgendwo Wifi klauen, ansonsten gibts erst wieder Updates nach dem Trip.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Verkehrseigenheiten in Kalifornien

Da meine Mutter demnächst die die Staaten kommt, will ich hier mal einen kurzen Überblick über die Verkehrseigenheiten in Kalifornien geben. Hi Mom! ;)

  1. Fast alle Autos haben Automatik. Sollte man mit umgehen können...

  2. Die großen Zahlen auf dem Tempomat sind hier Miles per Hour (mph). Danach richten sich hier die Geschwindigkeiten.

  3. Übliche Geschwindigkeiten: Autobahn 65, Landstraße 55, Große Hauptstraßen 40-50, Wohngegend 25. Normalerweise ausgeschildert, sonst einfach mitschwimmen. Dann gibts noch Sonderregeln, zB bei Schulen - ist aber ausgeschildert.

  4. Europäische Schilder sind Mangelware. Stattdessen steht vieles geschrieben. Also alle Schilder lesen! Eine Sackgasse ist zB nicht durch das bekannte blaue Schild angezeigt, sondern durch den Text "NOT A THROUGH STREET"

  5. Amis wechseln die Spur oft spontan und ohne zu Blinken. Auch Abbiegen ohne Blinken ist nicht ungewöhnlich.

  6. Beim Abbiegen muss man sich ca 100 Meter vorher an den rechten Straßenrand einordnen. Fahrradwege sind dort dann auch gestrichelt, also drauffahren! Rechtsabbiegen bei roter Ampel ist erlaubt, wenn alles frei ist und kein Schild es verbietet (No right turn on red).

  7. Die Straßen sind ungefähr so gut wie in Ungarn. Das heisst, es gibt gerne mal riesige Schlaglöcher, die nicht ungefährlich sind. Also immer die Straße scannen! An Kreuzungen gibt es auch gerne mal große Dellen, bei denen man auch nicht so sehr rasen sollte.

  8. Es gibt eigentlich keine Zebrastreifen. Im Wohngebiet gelten alle Kreuzungen als Fußgängerüberweg. An größeren Straßen stehen aber Ampeln. Generell haben Fußgänger aber sowieso Vorfahrt.

  9. Ampeln hängen auf der anderen Seite der Kreuzung. Also nicht den Kopf zum Seitenfenster rausstecken und suchen, sondern entspannt nach drüben gucken. Manchmal hängen sie auch am Faden über der Kreuzung und sind horizontal angeordnet, aber nicht hier.

  10. Beim Tanken steckst du zuerst seine EC oder Kreditkarte in die Zapfsäule und folgst den Anweisungen. Mitten in der Wüste gibt es oft keine ausreichende Tankstellendichte, also vorher gut planen, wenn es in die Mojave geht.

  11. Es gibt Kreuzungen, bei denen alle Seiten ein Stoppschild haben (4-way-Stop). Dort fährt zuerst, wer zuerst kommt. Gilt auch bei rot blinkenden Ampeln, oder an gleichwertigen unbeschilderten Kreuzungen.

  12. Parken kann man im Prinzip überall unbegrenzt, wo der Borstein nicht angemalt ist.


So und jetzt fühl ich mich etwas bescheuert, denn nach einer schnellen Google Suche ergibt sich, dass das alles schon hier gut zusammengefasst aufbereitet wurde:

http://www.usatipps.info/autoverkehr/

Egal, ich poste es trotzdem...wo ich mir doch schon die Arbeit gemacht hab!

Sonntag, 8. Februar 2009

10 Betragenseigenheiten der US-Amerikaner

Hier mal spontan eine nicht-representative Studie zu den auffallenden Eigenheiten der Amis:

1. Beim Gähnen nie die Hand vor den Mund halten
2. Nasehochziehen statt Schneuzen
3. Füße auf den Tisch legen
4. Aufgesetztes Lächeln
5. Kreischen (Frauen)
6. Johlen (Männer)
7. Übertriebenes Loben
8. Öffentlich an den Fingern rumbeissen/-schneiden
9. "What's going on?" statt "Hi" benutzen und keine Antwort erwarten
10. Smalltalk mit jedem, immer und überall (ja auch am Urinal)

Natürlich zeigt nicht jeder Ami alle diese Punkte, aber 2-3 können pro Person schon beobachtet werden.

Samstag, 7. Februar 2009

Apfelkuchen in Julian

Letzten Sonntag sind wir mit Steffi und Tim mal in die "Berge" aufgebrochen. Ca 40 Minuten östlich von San Diego gibt es einige nette Hügel. Das Unternehmen war vor allem inspiriert von der Jagd auf den besten Apple-Pie weit und breit, der in und um Julian hergestellt und serviert wird. Deshalb ging der erste Abstecher auch gleich zur "Julian Pie Company" und ran an den Kuchen. Echt extrem lecker, dieser warme, süße Genuss. Mehr! Danach sind wir noch auf einen Hügel in der Nähe hochgeklettert und haben sogar Schneereste gesehen! Dabei war es garnicht so kalt - ca 15°C würd ich sagen...
Julian

Sonntag, 1. Februar 2009

San Diego Zoo im Januar

Gestern waren hier mal wieder frühsommerliche 25°C und Sonne, also trieb es uns in den wunderbaren Zoo. Die Jahreskarte lohnt sich auf jeden Fall - zum Beispiel kann man damit gratis mit ner Gondel quer über den Zoo fahren (sonst 4 Dollar pro Person). Hier meine (vogellastigen) Bilder:
Zoo im Januar